Deutsches Brot will auf Welterbeliste
18. Februar 2014Die deutschen Bäcker dringen darauf, die hiesige Brotkultur in die UNESCO-Liste des immateriellen Weltkulturerbes aufzunehmen. Brot sei zwar ein "ziemlich primitives Produkt". Es habe aber über Jahrtausende die Kultur in Deutschland geprägt, hieß es vom Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks in Berlin. Die Vielfalt der Brotsorten und der Backtraditionen in Deutschland seien einzigartig. Kein anderes Land habe dies zu bieten.
Das klassische Mischbrot ist der Deutschen liebstes Brot - dabei haben sie laut Deutschem Bäckerhandwerk vom Kürbiskarree bis zur Sechskornbrot mehr als 3000 Sorten zur Auswahl. Sollte das Brot es auf die immaterielle Welterbeliste schaffen, wäre es der erste deutsche Eintrag.
Konkurrenz vom "flüssigen Brot"
Auf die entsprechende UNESCO-Auszeichnung schielen die Bäcker schon seit Jahren, doch erst 2013 trat Deutschland überhaupt der 2003 verabschiedeten Konvention über das immaterielle Kulturerbe bei. Das Aufnahmeverfahren ist langwierig. Die Bundesländer sammeln bis Mitte April die Anträge aus den diversen Kulturbereichen. Dann geht das Verfahren auf nationaler Ebene weiter, bis die UN-Organisation UNESCO schließlich im Jahr 2016 über die Aufnahme in ihre Listen entscheidet.
Die Konkurrenz für das deutsche Brot ist groß: 128 Vorschläge wurden bei den Kulturministerien der Länder bislang eingereicht, darunter die mündliche Erzähltradition Graweredersch aus Thüringen, der Chorgesang und der Kratzputz an historischen Fachwerkgebäuden in Hessen. Besonders öffentlichkeitswirksam ist die Kampagne des Deutschen Brauer-Bunds für eine Registrierung des deutschen Reinheitsgebots. Dieses stehe "für die Bewahrung einer althergebrachten Handwerkstechnik und gilt zugleich als älteste heute noch gültige lebensmittelrechtliche Vorschrift der Welt", wirbt der Brauer-Bund für seine Bewerbung.
qu/uh (afp, epd)