Deutscher Maschinenbau im Aufwind
1. Dezember 2014Im Oktober lag der Auftragseingang der deutschen Maschinenbauer um sieben Prozent über dem Vorjahresniveau, wie der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) am Montag in Frankfurt mitteilte. Zum wiederholten Male verlieh der Export Rückenwind.
Während die Bestellungen im Inland lediglich um ein Prozent zunahmen, wuchs das Auslandsgeschäft um neun Prozent über das Niveau des Vorjahres. Dieses kräftige Plus sei sowohl den Kunden im Euroraum als auch aus aller Welt zu verdanken. VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers sprach von einem erfreulichen Zuwachs beim Bestelleingang, warnte aber gleichzeitig vor Übermut: "Eine Stabilisierung ist noch kein Aufschwung."
Nach katastrophalen Augustzahlen geht's bergauf
Weniger von kurzfristigen Schwankungen beeinflusst ist der Dreimonatsvergleich. In dem Zeitraum August bis Oktober sind die Bestellungen im Vergleich zum Vorjahr um sieben Prozent gestiegen. Die Inlandsaufträge lagen in dem Dreimonatsvergleich bei plus drei Prozent und die Auslandsaufträge bei plus acht Prozent.
"Die deutsche Wirtschaft ist offenbar robuster als noch vor wenigen Wochen erwartet", sagte Wiechers. Nach den teilweise katastrophalen Augustzahlen habe der September eine Korrektur gebracht. Damit konnte der Maschinenbau die Produktion im dritten Quartal um knapp drei Prozent zum Vorjahr ausbauen, von Januar bis September bleibt wie erwartet ein Plus von knapp einem Prozent.
Weiteres Wachstum trotz schrumpfendem Russland-Geschäft
Im kommenden Jahr erwartet der Verband ein reales Wachstum der Produktion um zwei Prozent. Die Bestellungen aus dem Ausland ziehen bereits seit mehreren Monaten an. Das wirke sich auch positiv auf den Export aus, sagte Wiechers: "Unser wichtigster Markt China ist wieder auf der Habenseite." Noch seien die Wachstumsraten moderat, angesichts des großen Volumens mache sich aber auch das kleine Plus bemerkbar. Auch die Ausfuhren in die USA und wichtige Euro-Nachbarländer seien gestiegen.
Hingegen schrumpfte das Russland-Geschäft in Folge der Ukraine-Krise und der EU-Sanktionen in den ersten neun Monaten 2014 um 16 Prozent, auch das Brasiliengeschäft verlaufe schwach. Insgesamt sei die Exportbilanz nun ausgeglichen - für die Zeit von Januar bis August hatte der VDMA noch ein Minus von einem Prozent vermeldet.
iw/ul (dpa, rtrd)