Deutscher Export verliert Marktanteile an China
6. Juni 2013China ist nicht nur ein wichtiger Kunde der deutschen Exportwirtschaft, sondern zunehmend auch ein gefährlicher Konkurrent. Auf einigen wichtigen Märkten, wie den USA und Japan habe China mittlerweile die Nase vorn, heißt es in einer von der Bertelsmann Stiftung in Auftrag gegebenen Studie. Und darüber hinaus: “In den Industrieländern außerhalb Europas und mehr noch in den großen Schwellenländern verliert der Lieferant Deutschland rasant Marktanteile an China“, so die Autoren.
"Zu stark auf China konzentriert"
Auch in Europa greife die Konkurrenz aus Asien an. Im Fahrzeugbau, der Chemieindustrie und dem Maschinenbau seien deutsche Produzenten in Frankreich, Italien und Großbritannien noch führend, doch die Volksrepublik habe im vergangenen Jahrzehnt massiv aufgeholt. "Setzt sich diese Entwicklung fort, so läuft Deutschland Gefahr, auch auf seinen europäischen Exportmärkten zunehmend Anteile zu verlieren“, so die Stiftung.
Die Analyse geht davon aus, dass sich Deutschland in der Vergangenheit zu stark auf China als den zentralen Wachstumsmarkt gestützt habe. Dabei seien die großen Schwellenländer wie Brasilien oder Indien vernachlässigt worden. Dort habe sich Deutschland in keiner seiner zentralen Exportbranchen als führender Importeur etablieren können.
China sei mit seiner höheren Wachstumsdynamik den Deutschen “dicht an den Versen oder sogar schon vorbeigezogen.“ Als weitere Gründe nannten die Autoren den verhältnismäßig hohen Preis deutscher Güter, die China mit einfacher konzipierten Produkten unterbieten könne.
nm/qu (dpa, rtr)