1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Deutscher Export mit neuem Rekord

8. September 2015

Der deutsche Außenhandel ist stark in die erste Jahreshälfte gestartet. Die Exporte der Unternehmen erreichten im Juli neue Rekordwerte, auch die Importe legten zu.

https://p.dw.com/p/1GSaI
Symbolbild Export mit Rekordüberschuss
Bild: picture-alliance/dpa

Die Ausfuhren stiegen im Juli zum Vormonat um 2,4 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Ökonomen hatten nur mit einem Plus von 0,7 Prozent gerechnet. Bereinigt um jahreszeitliche Schwankungen exportierten die Firmen so viel wie noch nie seit Beginn der Datenerhebung 1991.

Insgesamt verkauften die Unternehmen Waren im Wert von 107,1 Milliarden Euro ins Ausland. Das waren 6,2 Prozent mehr als im Juli 2014. Dafür sorgte vor allem die starke Nachfrage aus Ländern außerhalb der EU - also etwa der Handel mit den USA oder Schwellenländern wie China.

Die Importe kletterten im Juli um 2,2 Prozent zum Vormonat, nachdem sie im Juni leicht gesunken waren. Ökonomen hatten einen Anstieg um 0,5 Prozent erwartet. Im Vergleich zum Juli 2014 sind die Importe um 6,1 Prozent höher.

Die Außenhandelsbilanz - die Differenz zwischen Aus- und Einfuhren - schloss im Juli 2015 mit einem Rekordüberschuss von 25 Milliarden Euro ab. Im Juli 2014 hatte der Saldo in der Außenhandelsbilanz 23,5 Milliarden Euro betragen. Kalender- und saisonbereinigt lag der Außenhandelsbilanzüberschuss im Juli 2015 bei 22,8 Milliarden Euro.

Reaktionen von Ökonomen

"Das sind überraschend gute Zahlen", meint Stefan Schilbe von der Bank HSBC Trinkhaus. Der Beginn in die zweite Jahreshälfte sähe zwar ausgezeichnet aus, aber es sei fraglich, ob es in Zukunft so weiterlaufen werde. Schilbe erinnert an die Turbulenzen für viele Währungen in den Schwellenländern und an den Börsen in China, die im August begonnen hatten. Er glaubt daher, dass die deutschen Exporte nicht weiter in diesem Tempo wachsen werden. "Darauf deuten die Frühindikatoren hin. Der Exportsektor wird in den kommenden Monaten schlechter laufen", glaubt Schilbe.

"Der China-Effekt scheint nicht so groß zu sein", sagt Stefan Kipar von der BayernLB zu den neuesten Außenhandelszahlen Deutschlands. Die Schwäche Chinas und anderer Schwellenländer hätte durch gute Geschäfte mit den wichtigen Absatzmärkten USA, Großbritannien und dem gesamten Euro-Raum mehr als ausgeglichen werden können.

"Die anziehenden Importe sprechen dafür, dass die Binnennachfrage weiter sehr gut ist", so Kipar. Für das Sommerquartal rechnet er damit, dass sowohl vom Außenhandel als auch von der Inlandskonjunktur Impulse kommen. "Wir rechnen für das dritte Quartal mit einem Wirtschaftswachstum von rund einem halben Prozent."

iw/bea (dpa, rtr, destatis)