1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Deutscher Diplomat vermittelt in Libyen

1. Oktober 2015

Vier Jahre nach dem Sturz von Machthaber Gaddafi kämpfen in Libyen schwer bewaffnete Milizen um die Macht. Es gibt zwei Regierungen und zwei Parlamente. Jetzt soll der deutsche Diplomat Kobler das Land befrieden.

https://p.dw.com/p/1Ggoi
Martin Kobler (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Der deutsche Spitzendiplomat Martin Kobler wird neuer Sondervermittler der Vereinten Nationen für das Bürgerkriegsland Libyen. Der bisherige Leiter der UN-Friedensmission im Osten der Demokratischen Republik Kongo tritt die Nachfolge des Spaniers Bernardino León an, wie die Deutsche Presse-Agentur am Rande der UN-Vollversammlung in New York von Diplomaten erfahren haben will. Offiziell gibt es von den UN noch keine Bestätigung.

Erfahrener UN-Mitarbeiter

Der 62-Jährige gehört zu den wenigen deutschen Diplomaten, die innerhalb der UN Erfahrung mit Spitzenposten haben. Der gebürtige Stuttgarter war für die Vereinten Nationen auch schon im Irak und in Afghanistan im Einsatz. Kobler arbeitete während der rot-grünen Koalition als Büroleiter des damaligen Außenministers Joschka Fischer (Grüne). Sein Einsatz im Ostkongo ging soeben zu Ende.

In Libyen hatten sich die Konfliktparteien nach monatelangen Verhandlungen kürzlich auf den Text für ein Friedensabkommen geeinigt. Ziel ist nun, bis Mitte Oktober eine Regierung der nationalen Einheit zu bilden. Deutschland hat sich in die Bemühungen intensiv eingeschaltet. Im Juni gelang es, die zerstrittenen Konfliktparteien in Berlin erstmals an einen Tisch zu bekommen. Die Vereinten Nationen streben nicht nur eine Einheitsregierung an, sondern wollen auch die rivalisierenden Milizen entwaffnen.

Libyen gehört zu den Brennpunkten in der Flüchtlingskrise. Dort warten Tausende Flüchtlinge und Migranten aus Eritrea, Somalia sowie aus Ländern südlich der Sahara auf eine Überfahrt nach Europa mit Hilfe von Schleppern.

wl/se (dpa)