Deutscher in Nigeria getötet
27. Oktober 2014Nach ersten Informationen waren die beiden Deutschen ohne Sicherheitspersonal im Bundesstaat Ogun im Südwesten des Landes unterwegs, nahe der Wirtschaftsmetropole Lagos. Laut Polizei eröffneten mehrere Unbekannte das Feuer auf zwei Wagen, in denen die Deutschen unterwegs waren, töteten einen von ihnen und entführten den anderen. Der Vorfall ereignete sich bereits am Freitag.
Bei dem Toten handelt es sich nach Angaben aus Sicherheitskreisen um einen Mitarbeiter der deutschen Baufirma Julius Berger, die seit Jahren in Nigeria insbesondere im Straßenbau aktiv ist. Der Verschleppte soll für ein Subunternehmen gearbeitet haben.
Steckt Boko Haram hinter der Tat?
Die Bundesregierung prüft den Sachverhalt. "Das Auswärtige Amt ist mit dem Fall befasst", sagte eine Ministeriumsprecherin in Berlin, ohne weitere Details zu nennen. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier, der sich zu einem Kurzbesuch in Nirgeria aufhielt, sagte lediglich, man stehe mit der Firma Julius Berger in Kontakt. Nigerias Präsident Goodluck Jonathan habe die Hilfe der Behörden seines Landes zugesagt.
Auch ein Unternehmenssprecher von Julius Berger in Nigeria wollte sich nicht zu Einzelheiten des blutigen Zwischenfalls äußern, erklärte aber, man bemühe sich um die Freilassung des Verschleppten.
Zu der Entführung bekannte sich zunächst niemand. In der Vergangenheit entführte die Islamistengruppe Boko Haram wiederholt Ausländer in Nigeria, darunter im Januar 2012 einen deutschen Bauingenieur. Der Mann wurde Wochen später bei einer missglückten Befreiungsaktion getötet.
Das Unternehmen Julius Berger International beschäftigt nach eigenen Angaben 600 Mitarbeiter in Nigeria.
qu/kle (rtr, afp, dpa)