Deutsche Weltmeister feiern in Berlin
Die deutsche Weltmeister-Mannschaft ist in Berlin von mehr als einer halben Million Menschen empfangen worden. Auf der Fanmeile am Brandenburger Tor feierten sie den ersten WM-Titel seit 1990.
In freudiger Erwartung
Unzählige Fußballfans versammelten sich schon am Morgen in Berlin, um auf die Ankunft der Weltmeister-Mannschaft um Kapitän Philipp Lahm zu warten. Die Polizei rechnete mit einer "brechend vollen Fanmeile". Wegen des zu erwartenden großen Andrangs wurde der 1,2 Kilometer lange Abschnitt zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule bereits um 6.00 Uhr geöffnet.
Holpriger Start
Die Ankunft des Teams war eigentlich für 9.00 Uhr erwartet worden. Doch wegen eines Malheurs - ein Gepäckwagen rammte beim Verladen der Koffer das Flugzeug und verursachte einen Lackschaden - konnte der "Siegerflieger" erst mit zweistündiger Verspätung von Rio de Janeiro aus starten. Der Pilot der Maschine kündigte an, mit "größtmöglicher Geschwindigkeit zu fliegen", um die Verspätung aufzuholen.
Die Mannschaft lässt grüßen
Um kurz vor 10.00 Uhr überflog der "Siegerflieger" in nur mehreren hundert Metern Höhe die Fanmeile. Als Zeichen des Grußes wackelte das Flugzeug mit den Tragflächen. Die Fans grüßten zurück. Eine Aussage von Bundestrainer Joachim Löw vom Montagabend können Deutschlands Fußballverrückte wohl voll unterschreiben. Er sagte im ZDF: "Ich bin mehr als verliebt in dieses Team. Es ist eine tiefe Liebe."
Die Adler sind gelandet
Der Flug von Rio de Janeiro nach Berlin dauerte gut elf Stunden. Nach der Landung auf dem Flughafen Tegel stieg als erstes Mannschaftskapitän Philipp Lahm mit dem goldenen WM-Pokal aus. Hinter ihm folgten Bastian Schweinsteiger (in eine deutsche Fahne gehüllt), Thomas Müller und die anderen Spieler. Sie gaben direkt erste Interviews - mit deutlich angeschlagenen Stimmen.
Hinter getönten Scheiben durch Berlin
Anschließend stieg die Mannschaft, die von der italienischen Zeitung "La Gazzetta dello Sport" nach dem WM-Sieg als die "wahren Brasilianer" bezeichnet wurde, in einen Bus um. Unter dem Jubel von mehreren hundert Fußballfans, die seit dem Morgen aus dem Flughafen ausgeharrt hatten, und musikalisch begleitet von dem Gassenhauer "So sehen Sieger aus", rollte der Bus Richtung Brandenburger Tor los.
Weiterfeiern im offenen Bus
Im Stadtteil in Moabit stiegen die Weltmeister in einen offenen Truck um. Offenbar war zwischendurch Zeit für einen Trikotausch: Die Spieler tragen jetzt schwarze T-Shirts mit einer großen Eins auf der Vorderseite. Der Schlager "Ein Stern, der deinen Namen trägt" dröhnt aus den Boxen - schließlich darf das Team mit seinem vierten WM-Sieg offiziell einen vierten Stern auf dem Trikot tragen.
Endlich da!
Auf der Fahrt vom Flughafen zur Fanmeile kam der Bus nur im Schneckentempo voran. Um kurz nach halb eins - rund zweieinhalb Stunden nach der Landung - war er endlich am Ziel. Spieler, Trainer und Betreuer stiegen aus dem Bus, gaben Autogramme und betraten schließlich die Bühne am Brandenburger Tor, um mit den Fans zu feiern.
Irgendwie sind alle Weltmeister
Halb Deutschland scheint sich als Weltmeister zu fühlen. Viele Fans haben sich sogar ihren eigenen Pokal gebastelt - einige sogar in dieser Maxi-Version. Der Originalpokal wurde übrigens nach der Siegerehrung im Maracanã-Stadion in Rio de Janeiro wieder zurück nach Zürich gebracht - zum Hauptsitz des Fußball-Weltverbandes FIFA. Philipp Lahm und seine Mannschaftskollegen haben eine Kopie dabei.