Diane Kruger und Co.: Diese Deutschen prägten die USA
Wilhelm von Steuben, Carl Laemmle, Marlene Dietrich oder Levi Strauss: Von Anfang an gestalteten deutsche Einwanderer Leben und Alltag in den USA mit.
Hollywood-Helena aus Deutschland: Diane Kruger
Eigentlich heißt sie Diane Heidkrüger und wurde 1976 in Deutschland geboren. Der Film "Troja" mit Orlando Bloom machte sie 2004 berühmt. Seit 2013 ist Kruger US-Bürgerin. Sie steht stellvertretend für prägende deutsche Filmschaffende in den USA heute: wie Troja-Regisseur Wolfgang Petersen oder Roland Emmerich, der mit "Independence Day" den patriotischen Blockbuster schlechthin drehte.
Organisierte die Kolonisten-Armee: Preußen-General von Steuben
Dass die militärisch unerfahrene Kolonisten-Armee die Weltmacht Großbritannien im Unabhängigkeitskrieg besiegen konnte, hatte sie auch dem ehemals preußischen Offizier Friedrich Wilhelm von Steuben zu verdanken. Mit Disziplin, Drill und Ordnung machte er aus Freischärlern eine schlagkräftige Truppe. Seine Ausbildungsmethoden beschrieb er in einem Buch, das zum militärischen Standardwerk wurde.
Malte das berühmteste Bild der USA: Emanuel Leutze
Das Original des Gemäldes "Washington überquert den Delaware" hängt im New Yorker Metropolitan Museum. Es zeigt einen entscheidenden Moment im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg (1775-1783), als die bisher wenig erfolgreichen aufständischen Kolonisten unter General Washington einen Gegenangriff auf die Briten starteten. Gemalt hat es Emanuel Leutze (1816-1868), der als Kind in die USA kam.
Vorbild für Dagobert Duck: Amerikas erster Millionär John Jacob Astor
Seine Nachfahren gründeten das weltberühmte Hotel Waldorf-Astoria, doch davon war nichts zu ahnen, als der Metzgerssohn Johann Jakob Astor aus Walldorf bei Heidelberg 1784 in die USA kam. Mit Pelzhandel und Immobiliengeschäften wurde er zu Amerikas erstem Multimillionär - und stand Pate für die literarischen Legenden Ebenezer Scrooge und Dagobert Duck.
Kämpferin für Frauenrechte: Mathilde Franziska Anneke
Mit ihrem Mann Fritz floh Mathilde Franziska Anneke aus Westfalen nach Milwaukee in Wisconsin, nachdem 1848 die demokratische Revolution in den deutschen Staaten gescheitert war. Sie arbeitete als Journalistin, gab eine Frauenzeitschrift heraus und kämpfte für Frauenwahlrecht und gleiche Bildungschancen - und wurde so zu einer der führenden US-amerikanischen Frauenrechtlerinnen.
Erfand die amerikanische Kult-Hose: Levi Strauss aus Franken
Löb Strauß, ein junger Jude aus Buttenheim bei Bamberg, wanderte 1847 als 18-Jähriger mit Mutter und Schwestern in die USA aus. Der Goldrausch zog ihn gen Westen, wo er Goldsuchern Zeltplanen verkaufen wollte - und sah, dass sie strapazierfähige Hosen brauchten. Die "Jeans" war geboren - und machte Levi Strauss, wie er jetzt hieß, und seinen Geschäftspartner Jacob Davis reich.
Hollywood-Pionier der ersten Stunde: Carl Laemmle aus Laupheim
Geboren 1867 als Sohn eines jüdischen Viehhändlers im süddeutschen Laupheim, ging Karl Lämmle mit 17 in die USA. 20 Jahre lang schlug er sich mit Hilfsjobs durch. 1906 besuchte er ein kleines Filmtheater - eine Initialzündung. Er eröffnete ein eigenes Kino, einen erfolgreichen Filmverleih und gründete 1915 die Universal Studios - eine der ersten großen Traumfabriken Hollywoods.
Aus Berlin nach Hollywood: Marlene Dietrich singt gegen die Nazis an
Der Film "Der blaue Engel" (1930) machte Marlene Dietrich zum Weltstar, mit Regisseur Wilhelm von Sternburg ging sie daraufhin nach Hollywood - und blieb. Als 1933 in Deutschland die Nazis an die Macht kamen, unterstützte sie geflohene Juden und Exil-Deutsche. Und sang zur Aufmunterung der US-Truppen "Lili Marleen", das wohl berühmteste Lied des Zweiten Weltkrieges.
Von den Nazis vertrieben: Die Philosophin Hannah Arendt
Von den Nazis verhaftet und ausgebürgert, floh Hannah Arendt 1941 nach New York. Schnell lernte die 35-jährige Publizistin und Philosophin Englisch und wurde 1951 amerikanische Staatsbürgerin. Als Reporterin berichtete sie über den Eichmann-Prozess und prägte den viel diskutierten Begriff der "Banalität des Bösen". Eines ihrer Lebens-Anliegen: zu erklären, wie es zum Holocaust kommen konnte.
Vom Nazi-Ingenieur zum Raumfahrt-Idol: Wernher von Braun
Für die Nazis konstruierte Ingenieur Wernher von Braun die von Zwangsarbeitern gebaute V2-Rakete. Nach dem Zweiten Weltkrieg holten die Amerikaner ihn in die USA - wie mehr als 1000 weitere deutsche Wissenschaftler, die nie für ihre Arbeit für das Nazi-Regime zur Rechenschaft gezogen wurden. Wernher von Braun wurde in den USA zum Raumfahrt-Idol, als die NASA-Astronauten auf dem Mond landen.
In Deutschland als Jude verfolgt: Ex-US-Außenminister Henry Kissinger
Geboren 1923 im fränkischen Fürth als Heinz Alfred Kissinger, emigrierte er 1938 nach New York. Im Zweiten Weltkrieg kehrte er - mittlerweile Amerikaner - als Soldat nach Deutschland zurück. Nach Studium und Lehre in Harvard beriet er Politiker. Höhepunkt seiner Karriere: Unter Präsident Nixon war der Friedensnobelpreisträger von 1973 bis 1977 Außenminister der USA.