Deutsche Schule im Irak
16. September 2010
Am Donnerstag (16.09.2010) ist die "Deutsche Schule Erbil" in Nordirak durch den Bildungsminister der Regionalregierung Safin Muhsen Dizayee, den Vorsitzenden des Schulträger-Vereins Nihad Qoja sowie den Leiter des Deutschen Generalkonsulats in Erbil Stefan Bantle, offiziell eröffnet worden. Das Auswärtige Amt fördert die "Deutsche Schule Erbil" finanziell und personell.
Nach Angaben des Auswärtigen Amtes, sollen an der Einrichtung im kurdischen Erbil rund 50 Kinder der Jahrgangsstufen eins bis fünf unterrichtet werden. Außerdem gebe es über 50 Plätze für Kinder im Kindergarten und in der Vorschule. Die Schule verfügt über 30 Klassenzimmer, eine Aula, eine Küche, eine Sportanlage und einen Pausenhof. Der Unterricht wird überwiegend auf Deutsch stattfinden. Der Lehrplan sieht aber auch vor, den Kindern die kurdische Sprache beizubringen.
Angebot für Rückkehrerkinder
Die neue Schule ist damit die jüngste von insgesamt über 130 deutschen Auslandsschulen und die Erste im Irak seit Schließung der "Deutschen Schule Bagdad" 1990. Die neue Bildungseinrichtung richtet sich vor allem an Kinder aus kurdischen Familien, die aus Deutschland und anderen europäischen Ländern in ihre Heimat zurückkehren wollen. Cornelia Pieper, Staatsministerin im Auswärtigen Amt, betonte anlässlich der Eröffnung, dass die Schule besonders für Deutschland eine große Bedeutung habe. Für die Kinder irakischer Kurden, die in Deutschland gelebt haben, sei es wichtig ein Schulangebot vorzufinden. Aber auch die kurdischen Kinder im Irak sollen die Möglichkeit bekommen, an dieser Schule zu lernen. "Bildung ermöglicht es Menschen am gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Leben teilzuhaben", sagte Pieper. "Bildung schafft Perspektiven und ermöglicht Wohlstand. Daher wird das Auswärtige Amt die ,Deutsche Schule Erbil' unterstützen und pädagogisch beraten."
Schon sieben Jahre Unterstützung
Seit 2003 unterstützt Deutschland den Irak durch verschiedene Projekte beim politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wiederaufbau des Landes. Laut Ministerium wurden seitdem Unterstützungsleistungen von insgesamt rund 400 Mio. Euro erbracht. Besondere Schwerpunkte setzt die Bundesregierung neben der Bildungspolitik bei der Reform des Justizwesens, dem Aufbau eines Berufsbildungssystems und beim Schutz der Menschenrechte. Hinzu kommt, dass die Bundesrepublik dem Land Schulden in Höhe von 4,8 Mrd. Euro erlassen hat.
Autorin: Diana Hodali (mit dpa)
Redaktion: Thomas Kohlmann