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Deutsche Inflationsrate legt zu

1. Juni 2015

Während einige Euroländer immer noch in der Deflation stecken, ist die Inflation in Deutschland im Mai auf niedrigem Niveau erneut leicht gestiegen.

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Euro-Einführung in Litauen
Bild: AFP/Getty Images/P. Malukas

Waren und Dienstleistungen in Deutschland kosteten im Mai durchschnittlich 0,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte.

Die Inflation zog damit den vierten Monat in Folge an, da Nahrungsmittel und Mieten mehr kosteten. Benzin und Heizöl verbilligte sich zudem nicht mehr ganz so stark.

Im Januar waren die Preise noch um 0,3 Prozent und damit erstmals seit der Krise 2009 gefallen, was Sorgen vor einer Deflation - also vor einem Preisverfall auf breiter Front - geschürt hatte.

Niedriges Niveau

Allerdings bleibt die Teuerung ungewöhnlich niedrig: Die Europäische Zentralbank (EZB) spricht nur bei Werten von knapp unter zwei Prozent von stabilen Preisen. Um diesen Wert wieder zu erreichen, pumpt die EZB seit Anfang März über den Kauf von Anleihen pro Monat 60 Milliarden Euro in den Markt. Das soll die Inflation im Euroraum anheizen.

"Die absolute Tiefphase bei der Inflation ist vorbei, die Deflationsdiskussion damit vom Tisch", so die Einschätzung der Ökonomin Ulrike Kastens von Sal. Oppenheim.

Nahrungsmittel verteuerten sich im Mai um 1,4 Prozent. Für Wohnungsmieten musste 1,2 Prozent mehr bezahlt werden. Dienstleistungen kosteten 1,5 Prozent mehr. Hier könnte der seit Jahresbeginn geltende Mindestlohn eine Rolle gespielt haben, der etwa Taxifahrten und den Friseurbesuch teurer macht. Energie verbilligte sich um 5,0 Prozent.

Die Teuerungsrate dürfte sich in den kommenden Monaten zwischen 0,5 und 1,0 Prozent einpendeln, sagte Kastens. "Die Kaufkraft vieler Verbraucher steigt trotzdem spürbar", betonte sie. "Denn bei Lohnerhöhungen um die drei Prozent bleibt auch nach Abzug der Inflation mehr in den Portemonnaies."

zdh/bea (dpa, rtr)