Deutsche Erfolge bei Klub-WM und Weltpokal
Bei der Klub-WM ermitteln die kontinentalen Champions einen Sieger. Früher gab es den Weltpokal zwischen den besten Teams aus Europa und Südamerika. Vier deutsche Klubs waren bisher dabei - mit unterschiedlichem Erfolg.
2021 - Vierter Titel für die Bayern
Ein Tor reicht dem FC Bayern, um bei der vierten Finalteilnahme bei Klub-WM oder Weltpokal zum vierten Mal als Sieger vom Platz zu gehen. Der Franzose Benjamin Pavard (2.v.l.) trifft in Katar zum 1:0 gegen Tigres aus Mexiko. Beim ersten Triumph der Bayern, vor 45 Jahren, spielte das Wetter eine entscheidende Rolle.
1976 - Cruzeiro verliert im Münchener Schnee
Es ist wohl einfach zu kalt. Der FC Bayern gewinnt im November 1976 das Hinspiel um den Weltpokal gegen Cruzeiro Belo Horizonte im verschneiten Olympiastadion von München mit 2:0. Im Rückspiel reicht in Brasilien ein 0:0 zum Titel, gleich bei der ersten Teilnahme. Die Bayern (Europapokalsieger 1974 - 1976) haben 1974 Finalgegner Atletico Madrid den Vortritt gelassen, 1975 gibt es keinen Weltpokal.
1977 - Gladbach scheitert an Boca Juniors
Es wäre mehr drin gewesen: Im Hinspiel schafft die "Fohlenelf" um Kapitän Berti Vogts (r.) im Hexenkessel "La Bombonera" ein beachtliches 2:2. Das Rückspiel findet im Karlsruher Wildpark-Stadion statt und ist daher wieder ein Auswärtsspiel für die Borussia. Diesmal sind die Argentinier zu stark. Sie gewinnen mit 3:0 und nehmen den Weltpokal mit nach Buenos Aires.
1983 - HSV von Porto Alegre knapp geschlagen
Als die Hamburger 1983 im Weltpokal-Finale antreten, hat sich einiges geändert. Der Wettbewerb heißt jetzt "Toyota Cup" (1980 - 2004) und findet in Japan statt. Der HSV liegt gegen Gremio Porto Alegre früh zurück, gleicht aber kurz vor Schluss aus und rettet sich in die Verlängerung. Dort entscheidet Brasiliens Nationalspieler Renato die Partie mit dem 2:1, seinem zweiten Treffer des Tages.
1997 - Zorc bringt BVB auf die Siegerstraße
14 Jahre später ist Tokio für Borussia Dortmund ein besseres Pflaster: Durch Tore des heutigen Sportdirektors Michael Zorc (l.) und Heiko Herrlich - derzeit Trainer des FC Augsburg - gewinnt der BVB mit 2:0. Nach 21 Jahren holt Dortmund den Weltpokal wieder nach Deutschland. Kurioserweise heißt der Gegner - wie schon 1976 beim Sieg des FC Bayern - Cruzeiro Belo Horizonte.
2001 - FC Bayern kämpft sich zum Titel
Es ist ein langes Ringen und am Ende wird es durch ein Verteidiger-Tor entschieden. In der Verlängerung trifft Sammy Kuffour (2.v.l.) zum 1:0 gegen Boca Juniors. Die Bayern, damals mit Stars wie Oliver Kahn (3.v.l.), Giovane Elber und Bixente Lizarazu (r.) bestens besetzt, sind zum zweiten Mal Weltpokalsieger. Ebenso ihr Trainer Ottmar Hitzfeld, der seinen Triumph von 1997 wiederholt.
2013 - Dritter Bayern-Erfolg gegen Casablanca
Als die Bayern 2013 zum dritten Mal gewinnen, heißt der Weltpokal nicht mehr Weltpokal, sondern FIFA Klub-WM und ist zum Mini-Turnier der Kontinentalmeister geworden. Die Bayern besiegen im Halbfinale Guangzhou Evergrande aus China klar mit 3:0. Im Endspiel ist Gastgeber Raja Casablanca ebenfalls keine Hürde. Dante (r.) und Thiago treffen zum verdienten 2:0-Sieg.
Real Madrid - Premieren- und Rekordsieger
Die erste Mannschaft, die 1960 den Weltpokal in die Höhe stemmen darf, ist die legendäre Elf von Real Madrid (hier nach dem Europapokal-Erfolg gegen Frankfurt) um Alfredo Di Stefano und Ferenc Puskas. Die "Königlichen" sind auch Rekordsieger: Sie gewinnen dreimal den Weltpokal (1960, 1998, 2002) und viermal die Klub-WM (2014, 2016, 2017, 2018).
Toni Kroos - deutscher Rekordchampion
Weil er zur Madrider Erfolgsserie entscheidend beiträgt, ist Toni Kroos (2.v.l.) der deutsche Spieler mit den meisten Trophäen bei Weltpokal und Klub-WM. Insgesamt fünfmal hat der Weltmeister von 2014 den schlanken Pokal schon bejubelt. Bei den vier Titeln Real Madrids (2014, 2016-2018) ist Kroos dabei. Sein erstes Klub-WM-Finale gewinnt er 2013 noch im Trikot des FC Bayern.
Jürgen Klopp - Erster Sieg mit Auslandsklub
Wichtiger als etwas bisher nie Dagewesenes geschafft zu haben, ist Jürgen Klopp 2019 sicher die Tatsache, die Klub-WM 35 Jahre nach dem letzten Sieg der "Reds" im Weltpokal wieder nach Liverpool geholt zu haben. Doch der Welttrainer des Jahres ist außerdem der erste Deutsche, dem dieser Erfolg mit einem Klub aus dem Ausland gelingt.