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Deutsche Bank lehnt Kirch-Vergleich ab

1. März 2012

Die Deutsche Bank und die Erben des Medienmoguls Kirch hatten einen Vergleich ausgehandelt, der den Streit um die Kirch-Pleite beilegen sollte. Der ist jetzt geplatzt.

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Hessen/ Das Logo der Deutschen Bank AG spiegelt sich am Dienstag (25.10.11) in den Glastuermen der Bankzentrale in Frankfurt am Main. Die Deutsche Bank hat angesichts der andauernden Euro-Schuldenkrise und der Unsicherheiten um die weltweite Wirtschaftslage mit einem Vorsteuergewinn von 942 Millionen Euro im dritten Quartal die Beobachter ueberrascht. Analysten hatten zuvor mit lediglich 572 Millionenen Euro gerechnet. Netto verdiente das groesste deutsche Finanzinstitut im abgelaufenen Vierteljahr 777 Millionen Euro, hiess es im am Dienstag veroeffentlichten Geschaeftsbericht. (zu dapd-Text). Foto: Mario Vedder/dapd
Deutschland Wirtschaft Gebäude Deutsche Bank in Frankfurt am Main LogoBild: dapd

Der Streit zwischen der Deutschen Bank und den Kirch-Erben schien beigelegt, als die Kontrahenten einen Vergleichsvorschlag ausgehandelt hatten. Doch am Mittwoch Mittag teilte die Deutsche Bank mit, die Einigung nicht akzeptieren zu wollen. Der Vorstand habe den Vergleich geprüft und dann beschlossen, ihn "nicht anzunehmen".

Unter der Leitung ihres aus dem Amt scheidenden Chefs Josef Ackermann hatte die Bank dem Vorschlag vorläufig zugestimmt, den Erben des Unternehmers Leo Kirch rund 800 Millionen Mark zu zahlen. Die Gegenseite hätte dann auf weitere juristische Schritte verzichtet. Dieser Kompromissv ist nun gescheitert.

Wer trägt die Schuld an der Pleite?

Der Streit dreht sich um die Frage, wer letztlich für die Pleite des Medienunternehmens des inzwischen verstorbenen Leo Kirch verantwortlich ist. Kirch, und seit seinem Tod seine Erben, bestehen auf der Version, dass die Deutsche Bank die Insolvenz des Unternehmens herbeigeredet habe. Rolf Breuer, 2002 Chef der Deutschen Bank, hatte in einem Interview öffentlich die Kreditwürdigkeit des Kirch-Konzerns bezweifelt.

Seit einem Jahrzehnt streiten sich die Kirch-Familie auf der einen und die Deutsche Bank auf der anderen Seite vor Gericht, wer die Verantwortung für die Insolvenz des Konzerns trägt, dem unter anderem die Fernsehsender Pro Sieben und Sat.1 angehörten. Die Witwe von Leo Kirch hatte Schadenersatz in Milliardenhöhe gefordert. Mit dem Scheitern des angestrebten Vergleichs werden die juristischen Auseinandersetzungen weitergehen.

Dk/gmf(dpa, afp, dapd)