Deutsche Autos immer mangelhafter
23. März 2012Die Zahl der Autos, die trotz erheblicher Mängel auf Deutschlands Straßen unterwegs sind, hat einen neuen Rekordwert erreicht. Die Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ) berichtet in ihrem Mängelreport für das Jahr 2011, dass fast jedes fünfte Auto keine Prüfplakette erhalten habe. Das heißt, dass die Prüfer, die in regelmäßigen Abständen die Verkehrssicherheit von Autos überprüfen, entweder erhebliche Mängel gefunden hatten oder dem Auto generell "Verkehrsunsicherheit" attestierten.
Im vergangenen Jahr war bei 19,5 Prozent aller Wagen die Erteilung der Prüfplakette verweigert worden, ein halber Prozentpunkt mehr als im Vorjahr. "Die Jahr für Jahr steigenden Mängelzahlen sind alarmierend", beklagt der technische Leiter der GTÜ, Rainer Süßbier. Die Gründe für diesen besorgniserregenden Trend liegen darin, so die Gesellschaft, dass viele Autofahrer am regelmäßigen Service sparen und notwendige Reparaturen oft zu lange hinauszögern.
Echte Gefahr für Alle
An mehr als der Hälfte der geprüften Autos (51,7 Prozent) hatte die GTÜ Mängel festgestellt. Spitzenreiter in der Mängelliste waren Schäden an der Beleuchtung oder der Elektrik - fast jedes vierte Auto war davon betroffen. Fast 19 Prozent der geprüften Fahrzeuge wies Mängel an der Bremsanlage auf. Auch Umweltbelastungen werden bei der Hauptuntersuchung unter die Lupe genommen. Fast 16 Prozent der Autos erfüllten bei den Abgaswerten, dem Ölverlust oder der Lärmentwicklung nicht die vorgeschriebenen Normen.
Besonders betroffen waren ältere Autos. Bei Fahrzeugen, die älter als neun Jahre sind, wurden in 28 Prozent der Fälle erhebliche Mängel festgestellt, oft wurde ihnen die Verkehrssicherheit abgesprochen. "Diese Fahrzeuge sind im Alltag auf Deutschlands Straßen eine echte Gefahr für alle Verkehrsteilnehmer", so die GTÜ.
dk/wen (GTÜ/dpa/dapd)