Detroit: Hoffnung auf eine blühende Zukunft
Die einst boomende Industriehochburg Detroit erlebte die größte Städtepleite der USA. Industrieanlagen und Häuser sind verfallen. Mit dem abgeschlossenen Insolvenzverfahren beginnt für "Motor City" nun ein neues Kapitel.
Prunkvolles Parkhaus
Das einst pompöse Michigan Theater erinnert noch an die blühende Zeit der pulsierenden und glamourösen Metropole. Der Niedergang der Stadt ist auch hier nicht spurlos vorüber gegangen. Um es vor der Abrissbirne zu retten, entstanden unter dem Kuppeldach - Parkplätze mit Stil.
"Gesund sparen"
Der Stadtrat strich nach der Pleite Gelder für städtische Einrichtungen. Kirchen wurden geschlossen, Pensionen und Gehälter gekürzt unter anderem von Lehrern. Schulen wurden zusammengelegt. Auch die Schließung dieses Krankenhauses am Stadtrand sollte die Stadtkasse sanieren. Mit drastischen Folgen: Hilfebedürftige und kranke Bürger müssen teilweise über eine Stunde auf den Notdienst warten.
Geisterhäuser
Mit dem wirtschaftlichen Abschwung verließen auch die Einwohner die Stadt. Teile der einst pulsierenden Metropole sind beinahe ausgestorben. Etwa 80.000 Immobilien in Detroit stehen leer. Im Jahr 1950 hatte die Stadt noch 1,8 Millionen Einwohner, heute leben dort knapp 700.000 Menschen. Ein Drittel lebt in Armut, ein Fünftel von ihnen ist arbeitslos.
Kriminalität auf Rekordhoch
Die hohe Arbeitslosigkeit, leerstehende Häuser und unbesetzte Polizeidienststellen sind ein Sicherheitsrisiko für die Region. Die Mordrate ist so hoch wie zuletzt vor 40 Jahren.
18 Milliarden Dollar Schulden
Detroit galt als amerikanischer Wirtschaftsmotor. Während des Zweiten Weltkrieges wurden dort Flugzeuge und Panzer hergestellt, später wurde Detroit die Autostadt. Doch große Konzerne wie Ford verlagerten ihre Standorte, die Arbeitslosigkeit stieg rasant. Fehlende Steuereinnahmen und hohe Ausgaben verschlimmerten die Lage der "Motor City". Schulden von 18 Milliarden Dollar blieben.
Detroits Retter
Der seit März 2013 laufende Rettungsplan von Insolvenzverwalter Keyvon Orr (rechts im Bild) hatte Erfolg: Am 11. Dezember ging die Entscheidungsbefugnis wieder auf Bürgermeister und Stadtrat über. Orr überzeugte Rentner und Lehrer, Einschnitte bei Pensionen und Gehältern zu akzeptieren. Nun sollen wieder Gelder in die vernachlässigte, öffentliche Infrastruktur fließen.
Kunstobjekte als Geldreserve
Werke Van Goghs und Picassos hängen in Detroits "Institute of Arts". Daneben asiatische und amerikanische Kunst. Auf vier bis acht Milliarden Dollar schätzen Experten den Wert der Gemälde. Die Sammlung soll nach Zwangsverwalter Orr bestehen bleiben und in eine eigene Stiftung übertragen werden. Dafür erhält die Stadt Detroit rund 800 Millionen Dollar in den nächsten Jahren.
"arm aber sexy" statt "arm und hässlich"
Die leeren Fabrikhallen werden nach und nach wieder mit Leben gefüllt. Die stark gesunkenen Immobilienpreise sind auch eine Chance für Jungunternehmer und Künstler. Sie nutzen die Lofts als Büros, Kommunen und Ateliers. Es entwickelt sich eine Subkultur: Partys in leer stehenden Fabrikhallen oder Restaurants mit Bioprodukten.
Chancen für junge Pioniere
Hier verwirklichen Jungköche ihren Traum vom eigenen Restaurant. Sie mieteten dafür Räume der gemeinnützigen Organisation "Ponyride". In der kommen Künstler und Jungunternehmer zusammen, teilen Ideen und Räume für erschwingliches Geld.
Mit sozialem Engagement zum Erfolg
Diese Näherin fertigt Decken für Obdachlose, die gleichzeitig als Mantel genutzt werden können. Eine Idee von Veronika Scott. Mittlerweile hat sie acht Angestellte, die die Mäntel produzieren. Ihr Projekt heißt: The Empowerment Plan. Viele kreative Ideen der jungen Start-Ups in Detroit drehen sich um Stadtentwicklung und soziales Engagement.