Der WM-Traum der Ukraine lebt weiter
1. Juni 2022Die Fußball-Nationalmannschaft der Ukraine kann weiter auf eine WM-Teilnahme in Katar hoffen. Im Playoff-Halbfinale siegte die Mannschaft von Trainer Oleksandr Petrakow am Mittwochabend in Glasgow 3:1 (1:0) gegen Schottland. Nun muss die Ukraine am kommenden Sonntag in Cardiff auch Gastgeber Wales bezwingen, um im November an der Weltmeisterschaft teilnehmen zu dürfen.
Die Voraussetzungen vor dem Spiel waren für die ukrainische Auswahl alles andere als gut. Bedingt durch den Krieg konnten einige der Spieler monatelang keine Partie absolvieren und gingen so ohne Spielpraxis in die wichtigen Qualifikationsmatches. Zudem mussten sie sich in Slowenien vorbereiten und konnten sich - angesichts der Geschehnisse in ihrer Heimat - wohl nur schwer auf den Sport fokussieren.
Drei Helden des Tages
Doch im ausverkauften Glasgower Hampden Park wurde die Mannschaft von Minute zu Minute besser und kam - angeführt von den England-Profis Andrij Jarmolenko und Oleksandr Sintschenko - immer wieder gefährlich vor das schottische Tor. In der 33. Minute brachte Jarmolenko sein Team dann mit einem sehenswertem Heber in Führung.
Zu Beginn der zweiten Hälfte erhöhte Roman Jaremtschuk nach einer Jarmolenko-Flanke per Kopf auf 2:0 (48.). Doch die Gastgeber drehten nochmal auf: Callum McGregor nutzte einen Patzer des ukrainischen Keepers zum 2:1-Anschlusstreffer (80.). Den Schlusspunkt setzte Artjom Dowbyk mit einem erfolgreichen Konter kurz vor Abpfiff der Partie (90.+5).
Er habe mit vielen Menschen aus der ganzen Welt gesprochen, sagte Sintschenko unter Tränen: "Sie alle haben den Traum, dass der Krieg endet." Auch die Mannschaft habe einen Traum: "Sie will bei der WM dabei sein. Wir wollen den Ukrainern dieses Gefühl schenken, denn sie brauchen es in dieser Zeit."
Wales erscheint für die Ukraine jedenfalls nicht unschlagbar: Die Briten legten am Mittwoch zum Nations-League-Auftakt eine misslungene Play-off-Generalprobe hin. Gegen Polen verloren die Waliser in Breslau 1:2 (0:0). Einige der besten Spieler wurden allerdings für das Play-off-Endspiel am Sonntag geschont.
wa/mak (dpa, sid)