Der Westen der USA steht in Flammen
12. September 2020Allein im US-Staat Oregon brennt es auf einer Fläche von mehr als 3600 Quadratkilometern - das entspricht etwa der Größe Mallorcas. Fünf Städte fielen den Flammen zum Opfer. 500.000 Menschen wurden angewiesen, sich auf mögliche Evakuierungen vorzubereiten, 40.000 mussten bereits ihre Häuser verlassen, wie Gouverneurin Kate Brown mitteilte.
Gigantische Feuerwände
Auch im nördlich angrenzenden Bundesstaat Washington sind Ortschaften durch gigantische Feuerwände von der Außenwelt abgeschnitten. Weiter im Süden, in Kalifornien, verbrannten inzwischen mehr als 10.000 Quadratkilometer Land. Mehrere Brände hatten sich am Donnerstag zum größten Wald- und Buschfeuer zusammengeschlossen, das dieser Bundesstaat jemals sah.
Doch Gouverneur Gavin Newsom macht den Bewohnern Hoffnung - und Zehntausenden Feuerwehrkräften, die an der Westküste im Einsatz sind. Das Wetter beginne zu "kooperieren", sagt Newson. Wurden die Flammen bisher durch starke Winde und eine Hitzewelle begünstigt, rechnen Meteorologen für die kommenden Tage mit nachlassendem Wind, etwas Regen und kühleren Temperaturen.
Bislang kamen mindestens 26 Menschen bei den Bränden an der US-Westküste ums Leben. Die Behörden rechnen mit weiteren Toten, denn zahlreiche Einwohner werden noch vermisst. Vielerorts seien die schwelenden Überreste noch zu heiß, um die Gebiete gründlich abzusuchen, sagte Sheriff Kory Honea im Bezirk Butte County nördlich von San Francisco.
Nach Einschätzung von Experten führt der Klimawandel zu mehr Trockenheit, Hitze und Wetterextremen, die wiederum zu heftigeren Waldbränden beitragen. Schon jetzt zählen sechs der derzeit lodernden Feuer zu den 20 größten in der Geschichte Kaliforniens seit Beginn der Aufzeichnungen um 1930. Und auch der bisher folgenschwerste Waldbrand in diesem US-Staat liegt noch keine zwei Jahre zurück: Im November 2018 waren im kalifornischen Norden mehr als 80 Menschen ums Leben gekommen.
jj/as (dpa, afp, rtr)