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PolitikIrland

Der US-Präsident ist "zu Hause" in Irland

14. April 2023

Bei seinem Besuch in Irland schwärmt Joe Biden ausgiebig von der Grünen Insel. In Großbritannien kommt die Begeisterung des US-Präsidenten nicht so gut an.

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Ein Bad in der Menge: Biden (mit blauer Schirmmütze) begrüßt wartende Menschen im irischen Dundalk
Ein Bad in der Menge: Biden begrüßt wartende Menschen im irischen DundalkBild: Patrick Semansky/AP Photo/picture alliance

"Es ist gut, wieder hier zu sein", sagte der US-Präsident mit irischen Vorfahren in Dundalk. Die Provinzhauptstadt des Countys Louth liegt kurz hinter der nordirischen Grenze und ist die Heimat der Vorfahren von Joe Biden. Und deshalb nimmt sich der hohe Gast aus den USA sehr viel Zeit für persönliche Begegnungen und für die Spurensuche zu seiner Familiengeschichte.

Er verstehe zwar schon, warum seine Vorfahren Irland verlassen hätten inmitten der damaligen Hungersnot, sagte Biden. "Aber wenn man hier ist, fragt man sich, warum jemand überhaupt jemals weggehen wollen würde."

US-Präsident Joe Biden macht ein Selfie mit begeisterten Menschen in Dundalk
Ein Selfie mit dem Präsidenten - vom PräsidentenBild: Patrick Semansky/AP Photo/picture alliance

Biden: "Die USA wurden von Irland geformt"

Bei seiner Rede vor dem irischen Parlament in Dublin hob Biden die enge Verbindung zwischen Irland und den USA hervor. "Ich bin zuhause. Ich bin zuhause", sagte der 80-Jährige, der von den Parlamentariern im Leinster House mit minutenlangem Applaus begrüßt worden war. Er würdigte den Beitrag irischer Einwanderer in die Vereinigten Staaten. "Die USA wurden von Irland geformt." Etwa jeder zehnte US-Bürger hat teilweise irische Vorfahren.

Der US-Präsident lobte auch die aktuelle Rolle Irlands, das als Mitglied der Europäischen Union eine wichtige Rolle spiele bei der Unterstützung der Ukraine gegen den russischen Angriffskrieg und bei der Aufnahme von Flüchtlingen aus dem Land. Im Hinblick auf den Friedensprozess in der britischen Provinz Nordirland rief Biden London auf, enger mit Dublin zusammenzuarbeiten. "Politische Gewalt sollte auf dieser Insel nie wieder Fuß fassen."

Parlamentssprecher Seán Ó Fearghaíl begrüßt US-Präsident Joe Biden vor seiner Rede in Dublin
Herzliche Begrüßung im irischen ParlamentBild: Patrick Semansky/AP/picture alliance

Nur 15 Stunden im Vereinigten Königreich

In der britischen Presse sorgte der starke Fokus des US-Präsidenten auf Irland für Irritationen. Ein Journalist der "Daily Mail" klagte, Biden habe nur 15 Stunden im Vereinigten Königreich verbracht und "die Hälfte davon hat er geschlafen". Nachdem eine Regierungsvertreterin Biden schon zu Beginn seiner Reise gegen Vorwürfe verteidigen musste, er sei "anti-britisch", sprang ihm nun auch der irische Regierungschef Varadkar bei. Es sei gar nicht sein Eindruck, dass Biden Vorbehalte gegen Großbritannien habe, so der irische Premier.

Auch Großbritanniens Premier Rishi Sunak, den Biden am Mittwoch nur kurz auf einen Tee in Belfast getroffen hatte, sah sich genötigt, die enge Beziehung zwischen seinem Land und den USA zu betonen.

rb/pgr (AFP, AP, dpa)