"Der Krieg in Afghanistan ist vorbei"
Der Staatschef ist geflohen, die radikal-islamischen Taliban sind in den Präsidentenpalast in Kabul eingerückt. In der Bevölkerung herrscht große Unsicherheit. Ausländer werden in Sicherheit gebracht.
Sorge der Frauen
Nach dem Vormarsch der Taliban auf Kabul herrscht Anspannung in der afghanischen Hauptstadt. Die Situation könnte sich vor allem für Frauen schnell verschlechtern. Unter der Taliban-Herrschaft waren Schulen für Frauen tabu. Mohammed Naeem, Polit-Sprecher der Taliban, erklärte jetzt, dass sie die Rechte von Frauen und Minderheiten, achten würden, aber nur, wenn sie der Scharia entsprächen.
Geschlossene Tore
Nach dem Rückzug der alliierten Truppen aus Afghanistan, hatten die Taliban leichtes Spiel, zurück an die Macht zu gelangen. Die USA haben begonnen, ihr Botschaftspersonal in Kabul auszufliegen - nur wenige Mitarbeiter sollen in einer diplomatischen Einrichtung am Flughafen bleiben. Die Bundeswehr hat auch mit der Evakuierung deutscher Staatsbürger und afghanischer Ortskräfte aus Kabul begonnen.
Dramatische Szenen am Flughafen
Die einzige Möglichkeit, das Land zu verlassen, ist der internationale Flughafen in Kabul. Tausende Menschen versuchen zu fliehen. Der Zugang zum Flughafen ist unübersichtlich. Immer wieder kommt es zu dramatischen Szenen.
Taliban im Machtzentrum
Nach dem überraschend schnellen Eroberungsfeldzug in Afghanistan haben die radikal-islamischen Taliban ihren Sieg erklärt. Nur gut ein Vierteljahr nach Beginn des internationalen Truppenabzugs aus dem Land am Hindukusch besetzten sie den Palast von Präsident Aschraf Ghani.
Islamisten wollen "Probleme lösen"
"Der Krieg in Afghanistan ist vorbei", sagte Mohammad Naeem (Archivbild), Sprecher des Taliban-Politbüros. "Wir bitten alle Länder und Organisationen, sich mit uns zusammenzusetzen, um alle Probleme zu lösen", fügte er hinzu. Die Form der künftigen Regierung werde bald feststehen.
Symbol der neuen Herrscher
Vielerorts haben die Taliban ihre Flagge gehisst - wie hier am zentralen Platz von Kundus. Die Eroberung der Provinzhauptstadt im Nordosten Afghanistans vor wenigen Tagen war ein Schock für die westliche Gemeinschaft. In Kundus waren deutsche Soldaten zehn Jahre lang stationiert.
Polizeifahrzeug in den Händen der Taliban
Zig Milliarden Dollar haben die USA in den vergangenen Jahren in die Ausbildung und Ausrüstung des afghanischen Militärs und der Polizei investiert. Mit der vielerorts nahezu kampflosen Kapitulation der Regierungstruppen fallen Waffen und Ausrüstung nun in die Hände der Islamisten. Hier patrouillieren Talibankämpfer in einem Polizeifahrzeug vor dem Flughafen von Kabul.
Ghani schon im Ausland
Der afghanische Präsident - hier bei einer Fernsehansprache am Samstag - soll nach Usbekistan geflüchtet sein. Ghani habe sich gemeinsam mit seinem Stabschef in die usbekische Hauptstadt Taschkent abgesetzt, berichtete der Sender Al Dschasira unter Berufung auf einen Leibwächter.
Massenflucht aus Kabul
Staus auf Kabuls Straßen am Sonntag: Viele Afghanen möchten ihr Land rasch verlassen. Laut Medienberichten haben die Taliban angeordnet, niemanden an der Ausreise zu hindern. Viele Menschen schlagen sich auch zu Fuß zum Flughafen durch. Etliche Länder haben ihre Bürger aufgerufen, umgehend aus Afghanistan auszureisen.
Evakuierungsaktion angelaufen
"Wir setzen jetzt alles daran, unseren Staatsangehörigen und unseren ehemaligen Ortskräften eine Ausreise in den kommenden Tagen zu ermöglichen", erklärte Außenminister Heiko Maas. Flugzeuge der Bundeswehr starteten am Sonntagabend in Richtung Afghanistan, um die Evakuierung zu unterstützen.