Der Harz: Wandern und Wundern
Gipfel und Gassen, Hexen und Höhlen - schon Goethe und Heine waren vom Harz, dem sagenumwobenen Mittelgebirge, fasziniert. Aber die Zeiten, in denen hier nur gewandert wurde, sind längst vorbei.
Mega-Brücke
Sie ist 458,5 Meter lang und schwebt 100 Meter über dem Fluss - die Hängebrücke an der Rappbode-Talsperre ist die neue Touristenattraktion im Harz. Je nach Wetterlage schwankt sie im Wind. Ein bisschen Mut gehört zum Überqueren also dazu.
Mega-Zipline
Viel Mut erfordert es, sich in Gurte zu hängen und mit 90 Stundenkilometern ins Tal zu rauschen. Neben der Mega-Zipline kann man auch Wall-Running an der Staumauer ausprobieren. Der Event-Tourismus an der Rappbode-Talsperre boomt.
Auf den Spuren der Dichter
Aber noch immer ist die wildromantische Natur der Hauptgrund für eine Harzreise. Daran hat sich seit Goethes und Heines Zeiten wenig geändert. Die beiden Dichter hatten den Harz mehrfach besucht und in ihren Werken verewigt. Weshalb es heute auch einen Heine- und einen Goethe-Wanderweg gibt.
Brocken, das ist der Gipfel!
Ziel vieler Wanderrouten ist der Brocken, mit 1141 Metern der höchste Berg im Harz. Hier gibt es ein Hotel, eine Wetterstation und ein Museum. Das informiert über die deutsche Teilung. Der Brocken lag genau im militärischen Sperrgebiet. Die DDR-Staatssicherheit unterhielt hier oben eine Abhörstation, mit der auch westdeutsche Politiker ausspioniert wurden.
Brockenbahn
Eine Dampfeisenbahn wie aus dem Bilderbuch - seit 1898 bringt die Brockenbahn Besucher auf den Berg. Doch die Nostalgie-Fahrt lohnt sich nur bei guter Sicht. Und die ist hier oben selten. Die Statistik sagt: der Brocken hüllt sich 300 Tage im Jahr in Nebel.
Brocken-Hexen
Diesen Damen ist das Wetter egal. Der Legende nach versammeln sie sich zur Walpurgisnacht auf dem Brocken und vermählen sich mit dem Teufel. Aus dieser uralten Sage ist heute ein Volksfest geworden: jedes Jahr am 30. April feiern Hexen und Teufel die Walpurgisnacht in vielen Orten des Harzes.
Im Tal der Ilse
Eine andere Sage erzählt von der Prinzessin Ilse. Zur Strafe für ihre Schwatzhaftigkeit wurde sie in einen Fluss verwandelt. Seither schlängelt sie sich ewig plaudernd und plätschernd durch den Harz.
Nationalpark
Rund zehn Prozent des Mittelgebirges sind seit 2006 unter Naturschutz gestellt. Ziel ist es, den Wald wieder in seinen ursprünglichen, wilden Zustand zu versetzen. So werden verstärkt Laubbäume wie Buchen angepflanzt, um die Monokultur durch Nadelbäume wie Fichten zurückzudrängen.
Der Luchs als Erfolgsgeschichte
Im Nationalpark wurden auch Wanderwege zurückgebaut, um größere Ruhezonen für die Tiere zu schaffen. In zwei Wildtier-Beobachtungsstationen kann man ihnen ganz nahe kommen: mit Erfolg wurde zum Beispiel der Luchs wieder im Harz angesiedelt, er galt seit 200 Jahren in Mitteleuropa als ausgestorben.
Der Löwe als Machtsymbol
Die Stadt Goslar steht zurecht im Zeichen des Löwen. Er symbolisiert Stärke und Macht, zwei Attribute, die Goslar im Mittelalter auszeichneten. Die deutschen Kaiser hielten hier gern Hof. Wohl auch deshalb, weil die nahen Erzvorkommen ihren Reichtum mehrten. Die malerische Altstadt von Goslar zählt heute zum Weltkulturerbe.
Weltkulturerbe Rammelsberg
Mit dem UNESCO-Siegel ausgezeichnet wurde auch der Rammelsberg von Goslar. In seinem Besucherbergwerk wird die 1000-jährige Geschichte des Erzabbaus im Harz anschaulich inszeniert.
Baumannshöhle
Forscher waren eigentlich auf der Suche nach neuen Erzvorkommen, als sie auf die Baumannshöhle stießen. Sie ist eine von vielen Tropfsteinhöhlen im Harz, in denen man die Stalaktiten und Stalagmiten bewundern kann. Übrigens, die letzteren sind die Tropfsteine, die nach oben wachsen.
Fachwerkstadt Wernigerode
Fachwerkhäuser sind das Markenzeichen vieler Harz-Städte, in Wernigerode fallen sie besonders farbenfroh aus. Daher auch der Beiname: Die bunte Stadt im Harz. Ein Schmuckstück ist das Rathaus aus dem 15. Jahrhundert, es gehört zu den beliebtesten Fotomotiven der Harzbesucher.