Der größte Waldbrand Mecklenburg-Vorpommerns
Rund 2000 Helfer sind im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern im Einsatz, um einen schweren Waldbrand zu bekämpfen. Besonders die Lage des Feuers und drehende Winde erschweren die Arbeit der Einsatzkräfte.
Gefahr durch Munition
In dem Bundesland Mecklenburg-Vorpommern tobt der schwerste Waldbrand in der Geschichte des Landes. Die Polizei geht von Brandstiftung aus. Betroffen ist vor allem ein Truppenübungsplatz südlich von Schwerin. Das Gebiet ist hochgradig mit Munition belastet, was die Löscharbeiten erheblich erschwert.
Feuer! Abstand halten
Laut Umweltminister Till Backhaus liegen auf dem Gelände nicht nur Munition und Granaten von Manövern, sondern auch große Mengen an Sprengmitteln aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges. Die Feuerwehrleute dürfen sich aus Sicherheitsgründen dem Brandgebiet nur bis auf 1000 Meter nähern.
Riesige Flächen und drehende Winde
Mit Hilfe von Löschpanzern und Löschhubschraubern wird versucht, das vom Wind immer wieder angefachte Feuer einzudämmen. Das Feuer wütet auf einer Fläche von rund 600 Hektar - und damit einem Zehntel des gesamten früheren Übungsgeländes. Besonders zu schaffen machen den rund 2000 Helfern vor Ort die drehenden Winde.
Menschen in Sicherheit bringen
Der Wind drehe sich so schnell, dass man keine Vorhersagen treffen könne, in welche Richtung sich das Feuer ausbreite, sagte der Landrat von Ludwigslust-Parchim, Stefan Sternberg. Deshalb wurden vorsorglich vier Dörfer evakuiert: Alt Jabel, Jessenitz-Werk, Trebs und die kleine Gemeinde Volzrade. Die Orte liegen rund 50 Kilometer südwestlich von Schwerin.
Feuer in Schach halten
Von den Evakuierungen sind mehr als 700 Menschen betroffen. Die Arbeit der Einsatzkräfte konzentrierte sich darauf, das Feuer von den kleinen Ortschaften in der Nähe fernzuhalten. Das sei gelungen. "Wir gehen nun von der Verteidigung auf Angriff über", ergänzte der Kommandeur des Landeskommandos Mecklenburg-Vorpommern, Gerd Josef Krop.
Aus dem Schlaf gerissen
Die 15-jährige Selina ist Montag früh gegen 1 Uhr aus Jessenitz-Werk evakuiert worden. Zusammen mit ihren fünf Geschwistern, Eltern und ihrer Großmutter. "Ich hab nicht viel mitgenommen. Wir kommen bestimmt bald wieder nach Hause", sagt Selina optimistisch. Noch muss sie in einer Turnhalle schlafen, mit 25 anderen Evakuierten.
Einsatzmittel erhöhen
Die Hilfe für die Einsatzkräfte vor Ort soll noch einmal erhöht werden. Geplant ist zudem Schneisen in das munitionsbelastete Gebiet zu schlagen. Die Zahl der Löschhubschrauber soll auf acht verdoppelt werden. Auch zehn Wasserwerfer sollen zum Einsatz kommen, um unter anderem Schneisen zu wässern. Dafür bekommen die Löschkräfte auch Unterstützung durch die Bundeswehr.