Der D-Day: Auftakt der Befreiung Europas
Am 6. Juni 1944 landeten die Alliierten in der Normandie. Es war der Beginn der Befreiung Frankreichs und Westeuropas von der Nazi-Herrschaft. Ein Tag zum Feiern und Gedenken für Veteranen und Würdenträger.
Militärische Ehren
Der D-Day brachte die Befreiung Europas vom deutschen Nazi-Regime. Doch er brachte auch vielen Menschen den Tod. Rund 98.000 Männer sind auf beiden Seiten gefallen. Zu Ehren aller Opfer marschieren bei der Gedenkzeremonie französische Soldaten in Ouistreham in der Normandie auf.
Erinnerung an getötete Zivilisten
Nicht nur Zehntausende Soldaten sind am D-Day gestorben, sondern auch Zivilisten. 3000 Franzosen wurden am D-Day getötet. Die meisten wurden Opfer von fehlgeleiteten Luftangriffen der Alliierten. Am Morgen hat Frankreichs Präsident François Hollande in Caen der Opfer gedacht.
Seite an Seite mit Obama
In der Heimat ist François Hollande im Moment extrem unbeliebt. Der Sozialist will die Feierlichkeiten rund um den D-Day nutzen, um sich der Welt und seinem Volk als großer Staatenlenker zu präsentieren. Angeblich hat er sogar über kleinste Details der Feierlichkeiten selbst entschieden. Am Vormittag besuchte Hollande mit US-Präsident Obama den amerikanischen Soldatenfriedhof in Colleville.
Allein unter Alliierten
Beim G7-Gipfel musste Wladimir Putin wegen des Streits um die russische Ukraine-Politik noch draußen bleiben. Von den D-Day Feierlichkeiten aber konnte der Westen den russischen Präsidenten nur schlecht ausladen. Schließlich war Russland Teil der Allianz gegen Nazi-Deutschland. Bei der Aufstellung für das Gruppenfoto aber wirkte Putin wie der unerwünschte Verwandte beim Familientreffen.
Handshake mit Putin
Trotzdem ließ es sich kaum einer der anwesenden Staatenlenker nehmen, mit Putin über die Krise in der Ukraine zu sprechen. Frankreichs Präsident Hollande und der britische Premierminister Cameron hatten Putin bereits am Donnerstag getroffen. Bundeskanzlerin Merkel tat es am Freitagvormittag. Und auch US-Präsident Obama traf sich zu einem kurzen informellen Gespräch mit Putin.
Krisentreffen am D-Day
Es war viel spekuliert worden, ob es in der Normandie auch zu einem Treffen Putins mit dem designierten ukrainischen Präsidenten Poroschenko kommen würde. Tatsächlich sprachen die beiden kurz miteinander. Sie hätten sich die Hand gegeben und sich "vollkommen normal unterhalten", hieß es. Es sei vereinbart worden, in den kommenden Tagen über "die Modalitäten eines Waffenstillstandes" zu beraten.
Rückkehr in die Normandie
Rund 1000 Weltkriegsveteranen sind in die Normandie gereist. Gemeinsam mit Soldaten und Würdenträgern erinnern sie an den D-Day. Hier verfolgt der britische Veteran Frederick Glover Fallschirmspringer, die über Ranville abspringen. Ranville war die erste Ortschaft auf französischem Festland, die die Allierten von den deutschen Besatzern befreiten.
Sprung in die Tiefe
Der 93-jährige US-Weltkriegsveteran Jim Martin nutzte die Feierlichkeiten für eine ungewöhnliche Abwechslung. Alleine aus dem Flugzeug springen wollte er zwar nicht mehr, aber für einen Tandemflug mit Ziel Utah-Beach reichte es noch. Am 6. Juni 1944 waren mehr als 20.000 Fallschirmjäger im Hinterland der Normandie abgesprungen. Über 130.000 Soldaten gingen an den Stränden der Normandie an Land.
Der Prinz gibt sich die Ehre
Nicht alle Veteranen sind so gut auf den Beinen wie der fallschirmspringende US-Amerikaner Jim Martin. Diese Veteranen in der Nähe von Caen ließen es etwas ruhiger angehen. Dafür erwies ihnen der britische Prinz Charles die Ehre. Die Veteranen beobachten, wie Charles die "Pegasus-Brücke" überquert, die in der Nacht zum 6.Juni 1944 von britischen Soldaten eingenommen worden war.
Die Hoffnung auf Frieden
Europa brachte der D-Day Frieden und das Ende der Nazi-Herrschaft. Doch der Blutzoll war hoch. Während der Landung in der Normandie wurden 24.000 US-amerikanische, 20.000 britische und kanadische sowie 54.000 deutsche Soldaten getötet. Dass die Kriegsgefahr in Europa nicht für immer gebannt ist, hat die Krise in der Ukraine gezeigt. Und global gesehen bleibt eine Welt ohne Krieg ohnehin ein Traum.