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Deutschlands Secret Service

Iveta Ondruskova19. August 2013

Was tut sich in Nahost? Gibt es Hinweise auf terroristische Aktivitäten? Um solche Fragen aktuell zu beantworten, greift die Bundesregierung auf den Auslandsgeheimdienst zurück. Aber wer ist das und was macht der Dienst?

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Bei einer Feierstunde anlässlich der Übergabe der Amtsgeschäfte des Bundesnachrichtendienstes liegen Pressemappen des BND am Mittwoch (07.12.2011) in Berlin auf einer Stuhlreihe. Foto: Rainer Jensen dpa/lbn
Symbolbild BND Bundesnachrichtendienst LogoBild: picture-alliance/dpa

Was in Amerika die CIA und in Großbritannien der MI 6 ist - das verbirgt sich in Deutschland hinter dem Kürzel BND. Der behördliche Name ist: der Bundesnachrichtendienst. Er ist einer von drei Nachrichtendiensten auf Bundesebene. Die anderen beiden sind das Bundesamt für Verfassungschutz (BfV) und das Amt für den Militärischen Abschirmdienst (MAD).

Zentrale Aufgabe des BND ist es, außen- und sicherheitspolitisch relevante Informationen über das Ausland zu sammeln und auszuwerten. Der Dienst agiert sozusagen als Global Player im Bereich der Nachrichtengewinnung. Dabei nutzt er verschiedene Quellen und Mittel wie persönliche Kontakte (Spione und Informanten), elektronische Überwachung (Telefon, E-Mails, SMS), Auswertung von Satelliten- und Luftbildern. Und natürlich auch allgemein zugängliche Quellen wie ausländische Medienangebote, Blogs und ähnliches.

Extra-Info-Dienst für Polit-Betrieb

Der Dienst versteht sich selbst als “Alarmanlage der Republik.“ Die von ihm gewonnenen Erkenntnisse werden in Form von Lageberichten und Analysen der Bundesregierung zur Verfügung gestellt. Monatlich werden nach eigenen Angaben etwa 300 Berichte erstellt und rund 800 Anfragen aus Ministerien und Bundesbehörden beantwortet.

Seit seiner Gründung 1956 ist der BND direkt dem Bundeskanzleramt unterstellt. Dort tagt einmal wöchentlich die sogenannte ND-Lage (Nachrichtendienstliche-Lage), in der die Chefs der deutschen Sicherheitsbehörden von Gefahren aus und in aller Welt berichten.

In der Ära des Kalten Krieges standen Osteuropa und die Sowjetunion im Mittelpunkt. Seit den Anschlägen vom 11. September 2001 in den USA hat der BND den internationalen Terrorismus im Visier. Unter Beobachtung stehen insbesondere Krisenregionen und Konfliktgebiete. Der BND ist auch zuständig für die Nachrichtenaufklärung bei Auslandseinsätzen der Bundeswehr. Kontrolliert wird der BND durch das deutsche Parlament und mehrere Gremien.

Organisation und Struktur des BND

An der BND-Spitze stehen ein Präsident und drei Vize-Präsidenten. Die Behörde ist in zwölf Fachabteilungen gegliedert - wie zum Beispiel die Abteilung "Proliferation", die sich mit der Aufklärung des illegalen Waffenhandels beschäftigt. Derzeit ist eine neue Abteilung zur Abwehr von Cyber-Attacken im Aufbau.

Das Hauptquartier des deutschen Auslandsnachrichtendienstes ist seit 1956 in Pullach bei München. Eine neue BND-Zentrale wird nun in Berlin gebaut. Es gibt noch etwa 100 andere Dienststellen in Deutschland sowie etwa 100 Dienststellen im Ausland. Insgesamt hat der Dienst rund 6500 Mitarbeiter, darunter etwa 2300 Frauen. Auch ungefähr 700 Soldaten gehören dazu. Etwa die Hälfte des Personals soll im operativen Bereich tätig sein, viele arbeiten im Ausland. Beim BND gilt strenge Schweigepflicht. Jeder Mitarbeiter bekommt einen Dienstnamen, seinen richtigen Namen darf er bei der Arbeit nicht nennen.

Der Jahresetat lag 2012 bei 504 Millionen Euro. Zum Vergleich: Alleine der US-Geheimdienst NSA soll über einen Etat zwischen acht und zehn Milliarden Dollar verfügen und etwa 40.000 Angestellte haben. Neben dem BND hat Deutschland noch zwei weitere Geheimdienste: der Verfassungsschutz beobachtet das Inland und der militärische Abschirmdienst MAD ist der Nachrichtendienst der Bundeswehr.