Der Blick in die Zukunft
2. September 2005Überall Fußball, wohin man auch schaut. In den 26 Messehallen unter dem Berliner Funkturm sticht ein Ereignis ins Auge, das erst im nächsten Jahr auf dem Kalender steht: die Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland. Geräte-Industrie und Handel setzen ebenso wie Fernsehsender große Hoffnungen auf das Sportevent des Jahres 2006, soll es doch dem Fernsehen der Zukunft in Deutschland zum Durchbruch verhelfen. Fernsehen der Zukunft, das heißt „High Definition Television“ – kurz HDTV – bei dem hoch auflösende Fernsehbilder im 16:9-Format auf flachen LCD- und Plasmabildschirmen erstrahlen.
Evolution oder Revolution?
„HDTV wird sich als Premium-Format etablieren," sagt Dr. Rainer Hecker, Aufsichtsratsratsvorsitzender der Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (GfU). " Wir sprechen nicht von einer HDTV-Revolution, sondern von einer Evolution, die unumkehrbar ist. Dieser Wechsel zum hoch auflösenden Fernsehen ist durchaus vergleichbar mit dem Wechsel vom Schwarz-Weiß- zum Farbfernsehen.“
In diesem Sinne dürfte die Internationale Funkausstellung 2005 in der Tat einen Wendepunkt markieren. Sie macht deutlich, wie die Digitalisierung alle Bereiche der Unterhaltungselektronik verändert. Denn mit den großen Flachbildfernsehern halten zunehmend DVD- und Festplattenrecorder sowie Multimedia-PCs Einzug in die Wohnzimmer. Und für unterwegs gibt es Mini-TV-Geräte oder Mobiltelefonen, die mit neuen digitalen Übertragungsstandards funktionieren und hier auf der IFA ebenso gezeigt werden, wie Empfänger für den digitalen Radioempfang.
Reif für den Massenmarkt
Die Geräte, die den Besuchern auf dieser IFA gezeigt werden, sind anders, als die, die heute noch bei den meisten zu Hause stehen. Einst wurden sie mit der Zukunft in Verbindung gebracht, jetzt sind sie durch preiswertere Bauteile und Fertigung reif für einen Massenmarkt geworden. Das bedeutet aber auch, dass es bei vielen Produkten zum Teil drastische Unterschiede zwischen den Preisen etablierter Marken und aufstrebender Billighersteller gibt. Die IFA gibt als Publikumsmesse Gelegenheit, sich selbst ein Bild davon zu machen, ob sich die Preisdifferenz auch in merklichen Qualitätsunterschieden widerspiegelt.