Demonstranten stürmen Europas größten Braunkohle-Tagebau
Erst demonstrieren Braunkohlegegner friedlich beim Tagebau Hambach. Dann durchbrechen hunderte Aktivisten die Polizeisperren. Vor dem Bonner Klimagipfel wollen sie Druck auf die Politiker ausüben.
Kohleausstieg - jetzt!
Einen Tag vor Beginn der Weltklimakonferenz COP23 haben sich tausende Anti-Kohle-Aktivisten beim Hambacher Tagebau versammelt, um einen vollständigen Kohleausstieg zu fordern. Die Demonstranten, in weiße Schutzanzüge gekleidet, sind zehn Kilometer weit marschiert - von einem nahegelegenen Dorf bis zum Tagebau.
Die Zerstörung vollenden
Der Hambacher Tagebau ist der größte CO2-Emitter in Europa. Für die Ausweitung der Mine wurden bereits Teile eines tausendjährigen Waldes abgeholzt und Dörfer abgerissen - weitere sollen folgen. Aktivisten glauben, dass die Klimagespräche in Bonn - nur 50 Kilometer entfernt - Unsinn sind, solang der Tagebau weiterläuft.
Friedlich kämpfen
Trotz starker Polizeipräsenz war die Stimmung zunächst sehr friedlich. Bunte Plakate und bemalte Gesichter, zusammen mit Gitarren und Gesang, waren die Protagonisten des Protests - zumindest während des ersten Teils.
Achtung, Lebensgefahr!
Als sich die Demonstranten der Mine näherten, verstärkten Polizeibeamte ihre Präsenz und blockierten den Marsch. Mit Lautsprechern warnten sie die Demonstranten, dass sie ein Privatgrundstück beschritten und ihre Sicherheit gefährdet sei.
Lauf, lauf, lauf!
Die Demonstranten wurden zunehmend aufgeregter, als sie sich dem Tagebau näherten, und obwohl sie schon viele Kilometer gelaufen waren, rannten und jubelten sie auf den letzten Metern.
Ein Erfolg - für heute
Eine solche Kohleinfrastruktur zu blockieren war der beste Weg, um ihrer Stimme für einen sofortigen Kohleausstieg Gehör zu verschaffen, sagen die Aktivisten. Und ja, zumindest für eine Weile hat der riesige Bagger aufgehört zu arbeiten - das war natürlich ein großer Erfolg für hunderte Aktivisten, die es bis auf das Gelände geschafft haben.
Kohle stoppen, Klima schützen
Es war nicht der einzige Protest am Wochenende, zu dem sich Anti-Kohle-Aktivisten und Klimafreunde aus der ganzen Welt versammelt haben. Aber alle hatten das gleiche Motto: Kohle stoppen, Klima schützen. Es ist schwer, in Europa einen Platz zu finden, der die Kohle-Debatte so gut repräsentiert wie der Hambacher Tagebau.
Die Verstärkung ist da
Nach dem langen Fußmarsch und Stunden in der Kälte schien der Protest dem Ende entgegenzugehen. Doch dann stürmten zwei weitere Aktivisten-Gruppen auf das Gelände. Sie hatten sich zuvor von den anderen Demonstranten getrennt, um der Polizei zu entkommen.
Zeit zum Handeln
Die Aktivisten haben ihr Ziel erreicht: Teile des Hambacher Tagebaus wurden gestoppt, zumindest für einen Tag. Ob Politiker während der Klimakonferenz COP23 langfristige Maßnahmen zum Kohleabbau ergreifen werden, bleibt ungewiss.