Delta-Variante legt Sydney lahm
26. Juni 2021Mehr als fünf Millionen Menschen sind von den Einschränkungen betroffen. Schon seit einiger Zeit gilt ein Lockdown für Teile der einwohnerstärksten Stadt in Australien. Nun weiteten die Behörden die Maßnahmen noch einmal deutlich aus: Seit dem frühen Samstag Abend (Ortszeit) seien der gesamte Großraum Sydney, die Bergregion Blue Mountains sowie die nahe gelegenen Küstengemeinden abgeriegelt, kündigte Gladys Berejiklian, die Regierungschefin des Bundesstaates New South Wales, an. Man müsse sich auf eine potenziell große Anzahl von Fällen in den folgenden Tagen einstellen, fügte sie hinzu.
Flugzeugbesatzung schleppte Delta-Variante offenbar ein
Ein Großteil der Menschen in Sydney durfte bereits seit Mittwoch die Stadt nicht mehr verlassen, um eine Verbreitung des Virus in andere Gebiete zu verhindern. Die Bevölkerung wurde aufgefordert, in den kommenden zwei Wochen nur für notwendige Besorgungen, medizinische Dienstleistungen und Sport aus dem Haus zu gehen.
Der jüngste Ausbruch geht auf einen Fahrdienst zurück, der vor rund zwei Wochen die Besatzung eines Flugzeuges in ein Quarantäne-Hotel brachte. Die Behörden haben seither 180 Corona-Fälle registriert. Australien hat die Corona-Infektionen mit Grenzschließungen und strengen Quarantäne-Regeln weitgehend eingedämmt. Insgesamt zählten die Behörden seit Pandemiebeginn mehr als 30.000 Corona-Fälle, 910 Menschen starben.
WHO besorgt über schnelle Ausbreitung
Gesundheitsexperten glauben jedoch, dass es weitere Ausbrüche geben wird, solange nicht die Mehrheit der Australier geimpft ist. Bisher wurden unter den 25 Millionen Einwohnern des Landes rund 6,7 Millionen Dosen verabreicht. Nur ein Bruchteil der Australier hat eine zweite Dosis erhalten.
Unterdessen zeigte sich die Weltgesundheitsorganisation (WHO) besorgt über die weltweite, schnelle Ausbreitung der Delta-Variante des Virus. Andere Gesundheitsbehörden teilen die Befürchtungen. Um die Ausbreitung derartiger neuer Mutanten zu verhindern, müsse die Übertragung des Virus unterbunden werden, sagte WHO-Direktor Tedros Adhanom Ghebreyesus.
bru/jj (dpa, afp, rtr)