1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Kunst

David Bowie-Gemälde versteigert

Nadine Wojcik
24. Juni 2021

Vom Wohlfahrtsladen ins Auktionshaus: Für rund drei Euro erwarb ein anonymer Käufer ein zufällig gefundenes Gemälde der Pop-Ikone. Für 73.558 Euro wurde es nun versteigert.

https://p.dw.com/p/3vHYv
Ein Mann hängt ein Gemälde, das David Bowie gemalt hat, an eine rote Wand
Dieses Gemälde von David Bowie wird versteigertBild: Cowley Abbott/dpa/picture alliance

David Bowie war ein Ausnahmekünstler. Er prägte Generationen von Musikern, schuf eine eigene Modeästhetik, war als Schauspieler tätig - und auch als Maler. "DHeads" ("Dead Heads") heißt eine Serie von Gemälden, die Bowie zwischen 1995 und 1997 schuf. Darin porträtierte er Bandmitglieder, Freunde, Bekannte und auch sich selbst. 47 Bilder umfasst die Reihe, nun stand Nummer 46 zur Versteigerung. Für 108.120 kanadische Dollar (knapp 73.558 Euro) kam es unter den Hammer.

Das Acryl-Gemälde zeigt ein rot-blaues Porträt und ist im neo-expressionistischem Stil gemalt. David Bowie zeigte sich zeitlebens von deutschen Expressionisten fasziniert.

Wie das 20 bis 25 Zentimeter große Bild in dem Wohlfahrtsladen im kanadischen Örtchen South River nördlich der Metropole Toronto gelandet ist, bleibt ein Rätsel. Zwischen allerlei gespendeten Haushaltsgegenständen aufgespürt hatte es ein anonymer Käufer, der fünf kanadische Dollar, umgerechnet etwas über drei Euro, dafür bezahlt hatte. Stutzig geworden war er erst, als er zu Hause auf der Rückseite eine Unterschrift entdeckte, die ihn an Bowie erinnerte.

Daraufhin wandte er sich an das kanadische Auktionshaus Cowley Abbott, die von Spezialisten die Echtheit des Gemäldes bestätigen ließen.  "Wir waren sehr aufgeregt, als wir entdeckt haben, dass das Kunstwerk ein Original und echt ist", sagte Auktionator Rob Cowley der Nachrichtenagentur AFP. "Wir sind Fans von Bowies Arbeit und freuen uns, ein Kunstwerk von ihm auf den Markt zu bringen." Auch wenn wohl unklar bleiben wird, wie das Gemälde in South River stranden konnte, so konnte doch nachvollzogen werden, dass dieses "DHead"-Bild 2001 oder 2002 regulär über die offizielle Bowie-Webseite verkauft worden war.

Der Ausnahmekünstler war übrigens selbst ein passionierter Sammler. "Kunst war ganz ernsthaft das Einzige, was ich jemals besitzen wollte", sagte David Bowie 1998 in einem Interview mit der Zeitung "New York Times". Dabei ging es ihm nie um den materiellen Wert, sondern um die Schönheit der Werke. Zu seiner privaten Sammlung gehörten Gemälde des Renaissance-Malers Tizian genauso wie solche von Erich Heckel, Francis Picabia oder Damien Hirst. Teile davon sind bereits zu Rekordsummen verkauft worden