Datenklau dürfte auch Deutsche treffen
6. August 2014"Sollte die Zahl von 1,2 Milliarden gestohlener digitaler Identitäten zutreffen, so ist mit hoher Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass sich auch deutsche Internetnutzer darunter befinden", teilte das zum Bundesinnenministerium gehörende Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) mit. Der Fall werde "mit Hochdruck" geprüft. Allerdings brauche man Informationen der US-Behörden, um einen möglichen Schaden einschätzen zu können.
Die Behörde bemühe sich derzeit, von amerikanischen Stellen Informationen zu dem Fall zu bekommen. Erst wenn man genauere Erkenntnisse haben, könnten auch eventuelle Ratschläge für deutsche Internet-Nutzer gegeben werden.
Die oberste Behörde für die IT-Sicherheit in Deutschland appellierte an die Anbieter von Online-Diensten, ihre Sicherheitsvorkehrungen zu verbessern. "Online-Anbieter müssen mehr für die IT-Sicherheit ihrer Systeme tun". Auch der Hightech-Branchenverband Bitkom forderte sofortige Aufklärung. Privatanwender können derzeit nicht feststellen, ob sie selbst Opfer der riesigen Hacker-Attacke geworden sind.
Aufgedeckt hatten den Fall IT-Sicherheitsexperten der US-Firma Hold Security, die auf Online-Sicherheitslücken spezialisiert ist. Rund 1,2 Milliarden Datensätze, bestehend aus Benutzernamen und Passwörtern sowie über 500 Millionen E-Mail-Adressen seien von der russischen Hacker-Gruppe ausgespäht worden, erklärte die Firma auf ihrer Internet-Seite. Die "New York Times" zitierte den Chef der Firma, Alex Holden, mit der Aussage, viele der Webseiten seien immer noch angreifbar. "Wenn Ihre Daten irgendwo im Netz sind, können Sie von dieser Attacke betroffen sein", warnte Hold Security. Welche Webseiten und welche Nutzer ins Visier der Hacker gerieten, gab das US-Unternehmen mit Verweis auf Geheimhaltungsvereinbarungen bisher nicht bekannt.
qu/uh ( rtr, dpa)