Das war Wacken 2016 - Heavy Metal Heaven
Das W:O:A ist vorbei. Vier Tage lang haben Metalheads aus aller Welt ihre Musik gefeiert. 80.000 sind zu diesem einzigartigen Familientreffen zusammengekommen und haben Regen, Hitze, Schlamm und dickem Kopf getrotzt.
Hier schlug das Herz des Metal
75.000 Metalheads, 5.000 Gäste - V.I.P.s, Presseleute und Musiker - und 5.000 Mitarbeiter: Wie jedes Jahr versammelte sich eine unfassbare Menschenmenge auf den Kuhwiesen vor dem beschaulichen Örtchen Wacken. Für wenige Tage hatte das Dorf einen gigantischen Nachbarn - und wurde Tag und Nacht beschallt. Auf insgesamt acht Bühnen spielten in vier Tagen gut 160 Bands.
Traditionelle Stürmung des Infields
Der Moment, wenn das "Infield", das Zuschauerfeld vor den Hauptbühnen, öffnet, ist für Wacken-Freunde ein ganz besonderer Augenblick. Donnerstags um Punkt 14.00 Uhr werden traditionell die Tore geöffnet, und die Metalheads stürmen brüllend das Gelände. Mit Kind und Kegel. Was mittags noch Wiese ist, ist nach kurzer Zeit Matsch. Das kennt das Wackener Publikum.
Schlammschlacht
Das Wacken Open Air (W:O:A) ist meistens mit einer großen Menge Schlamm verbunden. Der fehlte auch in diesem Jahr nicht. Die Fans aber sind es gewohnt. Sie feierten den Matsch, sprangen hinein oder bewarfen sich gegenseitig mit dicken Klumpen.
Kinderparadies
Endlich mal so richtig im Matsch herumspringen - hier macht die Gummihose Sinn. Viele Metalheads haben ihre Kinder mit aufs Festival gebracht. Die meisten fühtlen sich sichtlich wohl, trugen stolz die W:O:A-T-Shirts und feierten mit ihren Eltern die lauten Bands auf den acht Bühnen.
Rock-Ikonen
Erster Höhepunkt am Donnerstag war der Gig von Iron Maiden - von den Fans zwar bejubelt, dennoch als nicht besonders aufregend bewertet. Ein Routine-Job für die britische Band. Zu Gast waren auch Klassiker wie Whitesnake und Foreigner. Der Freitag brachte den Fans unter anderem die deutsche Band Blind Guardian. Sänger Hansi Kürsch (Foto) nahm das Publikum mit und brachte zigtausende zum Mitsingen.
Knallharte Exoten
Allerfiesesten Death Metal spielt die Band Overthrust aus Botswana. Die Vier sind aber - wie die meisten Metaller - sehr nett. Sie waren zum ersten Mal auf Wacken und sahen sich als Botschafter des afrikanischen Metal. Auch wenn Botswana nur zwei Millionen Einwohner hat, ist die dortige Metalszene sehr groß. Bis die Bands diese Musik unbehelligt spielen konnten, mussten sie einen langen Weg gehen.
Karibische Töne...
...sind auf dem Wacken Open Air eher selten. Zum ersten Mal ist die Band Lynchpin nach Europa gekommen. Die sympathischen Jungs aus Trinidad haben am Wacken Metal Battle teilgenommen. Nicht mit Steeldrum und Ukulele, sondern mit härtestem Progressive Death Metal. Dass sie den Battle nicht gewonnen haben, macht ihnen nichts aus, sie waren glücklich, dabei gewesen zu sein.
Posen gehört dazu
Gitarrist Tom Steam von der österreichischen Band "Pain Is" mit seiner neuen Gitarre. Musikinstrumente und Geld gehören zu den Preisen, die die Gewinner des Metal Battle mit nach Hause nehmen können. Die Österreicher machten in diesem Jahr den fünften Platz. DW-PopXport war bereits zum zweiten Mal Medienpartner des Battle und porträtiert alle Gewinner in den PopXport-Sendungen.
Spaßkombo
Die holländische Marching Band "Blaas of Glory" machte seit Mittwoch das komplette Festival-Gelände unsicher. Wo immer sie auftauchten, bildete sich eine gut gelaunte Menschentraube um sie herum. Die Truppe spielt Coverversionen von Rock-Klassikern und bringt die Leute zum Mitsingen und -tanzen.
Auftritte des Wackener Blasorchesters
Die Wacken Firefighters sind Kult. Die örtliche Blaskapelle spielt traditionell am Tag vor der offiziellen Eröffnung des W:O:A und während des ganzen Festivals immer mal wieder. Ihre Musik: Sie interpretieren Partysongs, Rock-Klassiker und so richtig schöne Volksmusik. Die Metalheads bejubelten die Kapelle bei jedem Auftritt und sangen und schunkelten fröhlich mit.
Lemmy ist omnipräsent
Lemmy Kilmister von Motörhead ist einer der meistverehrten Rockmusiker aller Zeiten. Er ist im Januar 2016 gestorben. Doch sein Geist wird immer über Wacken schweben - er war schon bei vielen der 27 Festivals zu Gast und hat mit seiner Mischung aus Rock'n'Roll, Metal und Punk viele Rock-Genres vereint. Unzählige Wacken-Fans posierten vor seiner Statue.
Drei Tage wach - mindestens
Das W:O:A ist in der Nacht zum Sonntag zu Ende gegangen. Gut 80.000 Fans sind am Sonntag heiser und völlig übermüdet nach Hause gefahren. Nicht ohne im ebenfalls traditionellen, viele Kilometer langen Wacken-Stau zu stehen. Doch die Wacken-Fans nahmen's gelassen, hörten laute Metalmusik im Radio und grüßten sich auf der Autobahn mit dem Wacken-Gruß: Der Pommesgabel.