Das war 2024 - ein Rückblick in Bildern
Die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten sowie die Präsidentschaftswahl in den USA waren nur einige der prägendsten Ereignisse des zu Ende gehenden Jahres.
Aufstehen für Demokratie
Für Menschlichkeit, Demokratie und Toleranz, gegen Hass und Rassismus: Hunderttausende demonstrierten im Januar in Deutschland gegen Rechtsextremismus und gegen die AfD. Allein in Hamburg kamen mindestens 50.000 Menschen zusammen. Auslöser war die Berichterstattung über "Geheimpläne", die die Ausweisung zahlreicher Menschen mit Migrationshintergrund vorsahen.
Humanitäre Krise im Sudan
Seit anderthalb Jahren tobt ein Bürgerkrieg im Sudan. Mitte April 2023 eskalierte der Machtkampf zwischen dem Militär und den paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF). Durch die Kämpfe wurden etwa 14 Millionen Menschen vertrieben. Über 25 Millionen sind von akutem Hunger betroffen. Die UN bezeichnen 2024 die Lage im Sudan als größte humanitäre Katastrophe der Welt.
Aufatmen: Endlich in Freiheit!
1200 Tote und 250 Geiseln: Das war die Bilanz des Schreckens nach dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023. Im Februar befreite die israelische Armee zwei der Geiseln: Fernando Simon Marman (60) und Luis Har (70). Bei israelischen Luftangriffen auf das Flüchtlingslager Shaboura in Rafah, wo die beiden gefangengehalten wurden, wurden laut Angaben der Hamas 100 Palästinenser getötet.
Abschied von Russlands Hoffnung
Mit 47 Jahren starb Kremlkritiker Alexej Nawalny im Februar unter ungeklärten Umständen in einer sibirischen Strafkolonie. Nawalny galt international als politischer Häftling. Sein Kampf gegen Korruption und das autoritäre russische Regime brachte ihm wegen "Extremismus" Verurteilungen zu insgesamt 19 Jahren Lagerhaft ein. Er wurde ohne unabhängige Autopsie auf einem Moskauer Friedhof bestattet.
Staatstrauer in Russland
Es war der schlimmste Anschlag in Russland seit 20 Jahren: Bei einem Überfall auf eine Konzerthalle im Moskauer Vorort Krasnogorsk wurden über 140 Menschen getötet und 360 verletzt. Zu der Tat bekannte sich die Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS). Zahlreiche mutmaßliche Tatbeteiligte wurden kurz darauf verhaftet und vor Gericht gestellt. Sie wurde offensichtlich schwer misshandelt.
Freude über neues Cannabis-Gesetz
Am 1. April trat in Deutschland das Gesetz zur Teillegalisierung von Marihuana in Kraft. Erwachsene dürfen bis zu 25 Gramm Cannabis mitführen und bis zu drei Marihuana-Pflanzen zu Hause züchten. Cannabis-Clubs werden unter strengen Auflagen zugelassen. In der Öffentlichkeit bleibt Kiffen im Umkreis von 100 Metern um Schulen, Kitas, Spielplätze, Jugendeinrichtungen und Sportstätten verboten.
Humanitäre Hilfspakete landen im Gazastreifen
Durch den Krieg gegen die Hamas im Gazastreifen ist dort die humanitäre Lage katastrophal. Israel lässt zu wenig Lebensmitteltransporte in den abgeriegelten Küstenstreifen, 90 Prozent der zwei Millionen Palästinenser leiden unter Mangelernährung. Beim Abwurf von Hilfsgütern aus der Luft spielten sich dramatische Szenen ab, mehrere Menschen wurden durch die Lebensmittelpakete erschlagen.
WikiLeaks-Gründer Julian Assange ist wieder in Freiheit
Nach einem jahrelangen Rechtsstreit und fünf Jahren in britischer Haft kehrt Wikileaks-Gründer Julian Assange im Juni als freier Mann zurück in seine Heimat Australien. Der Whistleblower hatte geheimes Material zu Kriegsverbrechen des US-Militärs in Irak und Afghanistan veröffentlicht. In den USA drohten ihm deswegen bis zu 175 Jahre Haft. Ein Deal mit der US-Justiz ermöglichte seine Freilassung.
Anhaltender Krieg in der Ukraine
Seit Kriegsbeginn im Februar 2022 war es einer der verheerendsten russischen Luftangriffe: Am 8. Juli 2024 feuerte Russland erneut Raketen und Marschflugkörper auf ukrainische Städte ab. Dutzende Menschen wurden dabei getötet. In Kiew wurde ein Kinderkrankenhaus getroffen. Laut UN-Angaben forderte der Krieg bis Ende November 2024 mindestens 12.340 zivile Todesopfer, darunter 667 Kinder.
Attentat auf Donald Trump
Am 13. Juli 2024 überlebte Donald Trump einen Mordversuch bei einer Wahlkampfveranstaltung in Butler, Pennsylvania. Ein 20-jähriger Mann eröffnete das Feuer und verletzte Trump am Ohr. Der Täter wurde von Sicherheitskräften erschossen. Trump erlitt nur eine leichte Verletzung und konnte nach kurzer Zeit schon wieder aus dem Krankenhaus entlassen werden.
Trauer am Jahrestag des Hamas-Massakers
Am 7. Oktober jährte sich der Überfall der Hamas auf Israel. Über 1200 Menschen waren ermordet und 250 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt worden. Im ganzen Land gedachten Angehörige und Freunde der Opfer. Es gab auch Proteste für die Freilassung der rund 100 Geiseln, die sich noch im Gazastreifen befinden sollen. Netanjahu wird vorgeworfen, sich nicht ausreichend für ihre Rettung einzusetzen.
Hamas-Führer Sinwar getötet
Er galt als der Drahtzieher des Massakers der Hamas in Israel. Gut ein Jahr nach dem brutalen Überfall wurde Jihia Sinwar durch israelische Soldaten im Gazastreifen getötet. Ein Drohnenvideo soll seine letzten Momente festgehalten haben. Sinwar war erst im August zum Anführer der Hamas ernannt worden: Der bisherige Chef der Miliz, Ismail Hanija, war bei einem Angriff in Teheran getötet worden.
Gisèle Pelicot: Symbolfigur der Frauenbewegung
"Die Scham muss die Seite wechseln": Mit dieser Forderung wurde Gisèle Pelicot zu einer neuen Symbolfigur des Feminismus. Ihr Ehemann hatte jahrelang Männer angeworben, um seine betäubte Ehefrau zu vergewaltigen. Insgesamt 51 Beschuldigte standen vor Gericht - alle wurden verurteilt. Pelicot bestand auf einem öffentlichen Prozess, um auf sexuelle Gewalt in der ganzen Welt aufmerksam zu machen.
Donald Trump gewinnt US-Präsidentenwahl
Am 5. November gewann Donald Trump die US-Präsidentschaftswahl, nachdem er auch die entscheidenden Swing States Pennsylvania, Wisconsin, Georgia und North Carolina für sich entscheiden konnte. International wird mit Sorge beobachtet, wie sich die zweite Präsidentschaft von Trump auf den Krieg gegen die Ukraine, den Nahostkonflikt und den Kampf gegen den Klimawandel auswirken wird.
Ampel-Aus in Deutschland
Am 6. November zerbrach die Ampelkoalition aus SPD, Bündnis90/Grüne und FDP: Bundeskanzler Scholz (SPD) entließ Finanzminister Lindner (FDP) wegen Vertrauensbruchs. Rot-Grün regiert nun ohne Mehrheit im Bundestag. Am 16. Dezember hat Scholz die Vertrauensfrage im Bundestag gestellt - und erwartungsgemäß verloren. Am 23. Februar 2025 finden vorgezogene Neuwahlen statt.
Das Ende des Assad-Regimes
In Syrien und weltweit feiern die Menschen sowie zahlreiche Politiker den Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad. Der Vormarsch der islamistischen Rebellen beendet innerhalb von 10 Tagen die 61-jährige Herrschaft des Baath-Regimes. Der Brutalität der Assad-Diktatur fielen rund 600.000 Menschen zum Opfer. Zehntausende wurden in den Gefängnissen des Regimes gefoltert und ermordet.