Das grüne Gold der Maori
Greenstone wird seit Jahrhunderten zu Waffen, Werkzeugen und Schmuck verarbeitet. Die kostbaren grünen Steine findet man nur in Neuseeland und dort nur auf der Südinsel. Per Gesetz gehören sie den Maori.
Am Meer liegt das Zentrum des Grünsteins
Die Stadt Hokitika an der Westküste Neuseelands gilt als "Te Wahipounamu", als Ort der grünen Steine. Hier, 250 Kilometer von Christchurch entfernt, wird der berühmte Greenstone verarbeitet. Oder Pounamu, wie der Stein in der Sprache der Maori, der indigenen Einwohner Neuseelands, heißt.
Stadt der Steinmetze
In der kleinen verschlafenen Stadt befinden sich zahllosen Werkstätten. Dort bearbeiten Steinmetze die Greenstones mit großen und kleinen Schleifmaschinen.
Grün in allen Tönen
Der Greenstone besitzt für die Maori etwas Heiliges. Der Stein wird auch für viele Dinge des Alltags benutzt wie Äxte und Kämme. Vor allem aber wird Schmuck hergestellt. Der Stein existiert in unterschiedlichen Grün-Tönen: von sehr hellen bis hin zu dunklen, tannen-grünen Steinen.
Schleifen, Waschen, Polieren
Greenstones sind hart wie Stahl, deshalb werden dieselben Werkzeuge wie zum Bearbeiten von Diamanten benutzt. Manche Steinmetze arbeiten an mehreren Steinen gleichzeitig. Manchmal schaffen sie ein Dutzend Anhänger am Tag. Auch das Polieren der Steine mit Öl, bis sie zu glänzen beginnen, braucht viel Zeit und Geduld.
Konkurrenz aus Asien
Jeder Original-Stein ist zertifiziert. Dadurch ist es möglich, seine Herkunft zurückzuverfolgen. Die Steinmetze von Hokitika verpflichten sich, dem kulturellen Erbe Respekt zu zollen. Das hat auch einen Grund: Denn heute überschwemmen chinesische Billigprodukte aus Jade den Markt und bemächtigen sich des traditionellen Designs.
Fundstelle am Fluss
Bis heute ist der Arahura River, der 10 Kilometer nordöstlich von Hokitika liegt, ein spiritueller Ort für die Maori. Und zugleich Hauptfundstelle für das grüne Gold.
Das Leuchten des Grüns
Die Maori kennen unzählige Legenden, wie der Greenstone entstanden ist. Eine erzählt von Poutini, der sich unsterblich in die bereits verheiratete Waitaiki verliebte. Die Rache des Ehemannes fürchtend, verwandelte Poutini seine Geliebte in einen Grünstein und legte ihn in die Mündung des Arahura-Flusses. Aus den Tränen der Geliebten entstanden der Sage nach die grünen Steine.
Kulturelle Bedeutung
Jede Maori-Familie, die ihren Grünstein achtet und innerhalb der Familie weitergibt, bewahrt ihre respektvolle Teilhabe an den Kräften der Natur. Deshalb werden die Steine nur verschenkt oder als Familienerbe verehrt.
Per Gesetz
Jeder einzelne Greenstone muss von den Maori registriert werden und erhält eine eigene Nummer. 1997 hatte die neuseeländische Regierung festgelegt, dass alle Greenstones den Ngai Tahu gehören, dem größten Maori-Stamm auf der Südinsel Neuseelands.