Dante Alighieri zum 700. Todestag
Er war der Popstar des Mittelalters, der Autor der "Göttlichen Komödie", der vertriebene Florentiner: Über das Leben und Schaffen von Dante Alighieri.
Dantes Geburt
Das genaue Geburtsdatum ist unbekannt, es muss irgendwann im Mai oder Juni des Jahres 1265 gewesen sein. Unbestritten ist dafür sein Geburtsort: Florenz. Er wird auf den Namen Durante getauft, doch recht schnell etabliert sich die berühmte Kurzform - Dante. Seine Eltern gehören dem niederen Adel an, sein Vater arbeitet als Geldverleiher.
Dantes große Liebe
Um 1285 heiratet Dante Gemma aus der einflussreichen Familie Donati. Sie haben vier Kinder. Doch Dantes große Liebe heißt Beatrice (Bice) Portinari. Sie heiratet jedoch einen anderen. Dante kommt nie darüber hinweg - und verewigt sie in seinen Werken. So taucht Beatrice u.a. im letzten Teil der "Göttlichen Kömodie" sowie in "Vita nuova" ("Das neue Leben") auf.
Dantes politisches Engagement
Dante Alighieri war nicht nur ein Dichter und Gelehrter, sondern auch ein politisch aktiver Zeitgenosse. Zu jener Zeit tobte in Italien ein Machtkampf zwischen Anhängern des Kaisers und des Papsttums. Dante kämpfte in diesem Konflikt für die Vorherrschaft des Papstes.
Dante im Exil (Gemälde von Frederic Leighton, ca. 1864)
Dante gerät unter die Räder dieser beiden Gruppierungen, die sich erbittert bekämpften. Um 1302 wird er über Nacht der Stadt verwiesen - ohne Aussicht auf Begnadigung und Rückkehr - sein Besitz konfisziert. Dante wird bis zum Ende seines Lebens im Exil leben und nie wieder in seine Heimatstadt Florenz zurückkehren.
Dantes Werke
Er ließ sich von der Philosophie, Theologie und anderen Wissenschaften inspirieren. Zu seinen Werken zählen Monarchia, Convivio ("Gastmahl") und Vita nuova ("Neues Leben"). Aber sein berühmtestes Werk, das ihn zum Popstar des Mittelalters und bis heute unvergesslich macht, ist zweifelsohne die "Göttliche Komödie".
Dantes Höllen- und Himmelreise
Dante - hier in einer Darstellung von Domenico di Michelino (1465) - hat sein Hauptwerk während seiner Exil-Jahre geschrieben und kurz vor seinem Tod vollendet. Der Dichter entführt die Leser auf eine ganz besondere Reise durch die Hölle, das Fegefeuer und das Paradies. Das Werk verfasste er in seiner Muttersprache - und erhob damit das Italienische in den Stand einer Literatursprache.
Dantes Reise
Dante, der sich selbst als Helden im eigenen Epos verewigt, begibt sich zu Beginn mit dem römischen Dichter Vergil auf eine Reise. Er trifft dort auf viele bekannte Namen aus der Mythologie und der Geschichte, die je nach ihren Taten Qualen in der Hölle erleiden müssen oder am Höllenrand verweilen dürfen. Andere wiederum - wie seine Liebe Beatrice - trifft er im Paradies.
Dantes Tod
Dante stirbt am 14. September 1321 in Ravenna, wo seine Gebeine bis heute liegen. Mehrfach versuchte Florenz, die Grabstätte des großen italienischen Dichters in dessen Geburtsort zu verlegen - bisher erfolglos. Immerhin errichtete Florenz im 19. Jahrhundert ein monumentales Kenotaph, ein Ehrengrabmal, für Italiens Volksdichter.