Dürre Zeiten, saftige Preise?
16. Juli 2018Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner rechnet nicht mit steigenden Lebensmittelpreisen aufgrund der hitzebedingten Ernteausfälle. "Davon gehe ich nicht aus", sagte die CDU-Politikerin der "Bild"-Zeitung (Montagsausgabe). Die Preise für Lebensmittel hingen nur zu einem geringen Teil von den Rohstoffpreisen ab. "Abgesehen davon ist im Moment ohnehin genug Getreide auf dem Markt", ergänzte Klöckner.
Allerdings könne "das ganze Ausmaß" der Dürre erst beurteilt werden, wenn die Ernte beendet sei. Noch im Juli werde es eine erste Bestandsaufnahme geben, im August werde sie ihren Erntebericht vorlegen, kündigte die auch für Ernährung zuständige Ministerin an. Nach ihren Angaben sind besonders die Landwirte im Nordosten der Bundesrepublik betroffen. "Das gilt auch für Teile Polens und des Baltikums. Am meisten leiden Getreide und Raps unter der Dürre."
Weit weniger als üblich
Der Deutsche Bauernverband (DBV) erwartet wegen der in weiten Teilen Deutschlands herrschenden Trockenheit und regionaler Unwetter 2018 eine vergleichsweise schlechte Getreideernte von 41 Millionen Tonnen. Das Vorjahresergebnis war mit 45,5 Millionen Tonnen schon unterdurchschnittlich. Für mögliche Hilfszahlungen an die Bauern seien die Bundesländer zuständig, führte Klöckner weiter aus. Der Bund habe aber in der Vergangenheit "bei Ereignissen von nationalem Ausmaß" die Länder unterstützt.
wa/ml (rtr, dpa)