Currywurst, Haggis und Rolex: Fast Food aus aller Welt
Die Currywurst wird 75. Neben dem Döner ist sie das beliebteste deutsche Fast Food. Welche Snacks für zwischendurch sind in anderen Ländern angesagt?
Deutschland: Currywurst
Am 4. September 1949 ging die erste Currywurst über den Tresen: Die Berlinerin Herta Heuwer soll die scharfe Soße kreiert haben - mit pikanten Gewürzen, die US-amerikanische Besatzungssoldaten nach dem Krieg in die Stadt brachten. Zwar behaupten auch Hamburg und das Ruhrgebiet, die Wiege der Currywurst zu sein, doch das hält man in Berlin für Quatsch mit Soße.
Türkei: Döner
Döner Kebab, kurz Döner, stammt aus der türkischen Küche und ist auch in Deutschland sehr beliebt. Er besteht aus mit Marinade gewürzten Fleischscheiben, die auf einem senkrecht stehenden Drehspieß gegrillt werden. Die Türkei hat bei der EU einen Antrag gestellt, den Döner als traditionelle Spezialität zu schützen. Hätte der Vorstoß Erfolg, dürfte so mancher Döner nicht mehr Döner heißen.
Italien: Pizza
Der neapolitanische Bäcker Raffaele Esposito gilt als Erfinder der modernen Pizza. 1889 kreierte er zu Ehren von Königin Margherita von Savoyen die "Pizza Margherita". Er belegte sie mit Tomaten, Mozzarella und Basilikum, um die Farben der italienischen Flagge zu repräsentieren. Die Pizza Napoletana trat ihren Siegeszug um die Welt an und wurde 2017 zum immateriellen Kulturerbe gekürt.
Polen: Piroggen
Piroggen gelten in Polen als Nationalspeise. Ursprünglich zählten sie Teigtaschen zum "Arme-Leute-Essen", da die Zutaten auf jedem Bauernhof zu finden waren. Piroggen sind auch in anderen slawischen Ländern beliebt und die Füllungen so vielfältig wie die Kultur Osteuropas: Es gibt sie mit Kartoffeln, Quark, Pilzen, Käse, Kohl, Fleisch oder Obst.
Schottland: Haggis
Außerhalb Schottlands hat diese Spezialität nicht allzu viele Freunde. Der Haggis ist ein mit Herz, Leber, Lunge, Nierenfett, Hafermehl und Graupen gefüllter Schafsmagen und ein in seiner Heimat beliebter Snack, den man in jedem Chip-Shop kaufen kann. Auch der britische König Charles III. und seine Frau Camilla lassen sich diese Delikatesse nicht entgehen, wenn sie in Schottland weilen.
Uganda: Rolex
In Uganda kann sich jeder eine Rolex leisten. Hier geht's aber nicht um die Luxus-Uhr, sondern um ein beliebtes Street Food. Der Name kommt von "rolled eggs", also von Eieromeletts, die in ein Fladenbrot gerollt werden. Die Rolex hat längst Kultstatus erreicht und wird sogar in Luxushotels angeboten. Mit frischem Gemüse gefüllt, ist der Wrap ein nahrhaftes Frühstück.
Ägypten: Ta'ameya
Ta'ameya ist die ägyptische Variante der Falafel. Während der frittierte Bratling anderswo im Nahen Osten aus Kichererbsen zubereitet wird, greift man hier zu getrockneten Saubohnen, was ihm eine einzigartige Textur und einen erdigen Geschmack verleiht. Ob Ta'ameya oder herkömmliche Falafel: Das orientalische Fast Food hat auch in Europa viele Fans.
Indien: Aloo Tikki
Aloo bedeutet auf Hindi Kartoffel, und Tikki ist eine Krokette. Aloo Tikki sind also würzige, frittierte Kartoffelplätzchen, die mit Toppings wie Joghurt, Chutney oder Kichererbsen-Curry serviert werden. Der Snack stammt ursprünglich aus Indien, erfreut sich aber auch in Pakistan und Bangladesch großer Beliebtheit. Man sagt dem vegetarischen Street Food einen hohen Suchtfaktor nach.
Japan: Takoyaki
Takoyaki bedeutet nichts anderes als "gebratene Krake". Für den Snack werden die Oktopusarme in ein Teigbällchen gesteckt, dann wird das Ganze in einer Art Waffeleisen gebacken. Als Garnierung kommt getrockneter Seetang oben drauf. Außerhalb Japans sind Takoyaki kaum verbreitet - wohl auch, weil Oktopus in vielen Regionen der Welt eine eher teure Zutat ist.
Mexiko: Taco
Tacos bestehen aus Weizen- oder Mais-Tortillas, die mit zahlreichen Zutaten gefüllt werden. Aber Achtung: Die Mexikaner lieben scharfe Soßen, ein Taco ist also mit Vorsicht zu genießen. Weltweit gibt es viele kreative Varianten des Street Foods, doch am authentischsten ist es auf den Straßen Mexikos.
Thailand: Frittierte Insekten
Zugegeben: Geröstete Maden und frittiere Heuschrecken sind nicht jedermanns Sache, aber Insekten liefern viele wichtige Mineralstoffe und Proteine - und sind definitiv gesünder als ein gegrilltes Steak. In Asien oder Afrika stehen sie schon lange auf dem Speiseplan, seit 2021 dürfen essbare Insekten auch in der EU verkauft werden. Grillen-Mehl und Käfer-Burger gelten als Proteinquelle der Zukunft.