Corona-Impfstoff füllt BioNTechs Kasse
9. November 2021Der Corona-Impfstoffhersteller BioNTech hat im dritten Quartal einen Nettogewinn von rund 3,2 Milliarden Euro erwirtschaftet. Damit stieg der Gewinn in den ersten neun Monaten auf gut 7,1 Milliarden Euro, wie das Mainzer Unternehmen am Dienstag mitteilte. Vor einem Jahr waren noch Verluste von rund 210 Millionen beziehungsweise 352 Millionen Euro angefallen. An der Börse legten BioNTech-Aktien deutlich zu.
Der Umsatz, der vor allem vom Erfolg des gemeinsam mit dem US-Partner Pfizer produzierten Corona-Impfstoffs getragen wird, stieg zwischen Juli und September auf knapp 6,1 Milliarden Euro nach 67,5 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Zwischen Januar und Ende September lag der Umsatz bei 13,44 Milliarden Euro nach knapp 140 Millionen Euro vor einem Jahr.
Prognose angehoben
Nach seinem Partner Pfizer hebt nunmehr auch BioNTech die Prognose für seinen Umsatz mit dem COVID-19-Impfstoff der beiden Unternehmen erneut an. Für 2021 erwartet BioNTech nun Verkaufserlöse mit dem Vakzin von rund 16 bis 17 Milliarden Euro statt der bislang prognostizierten 15,9 Milliarden Euro. Die Prognose basiert auf bis jetzt unterzeichneten Lieferverträgen über bis zu 2,5 (zuvor rund 2,2) Milliarden Impfdosen in diesem Jahr. Insgesamt peilen BioNTech und Pfizer bis Jahresende weiterhin an, bis zu drei Milliarden Dosen herzustellen. Für das kommende Jahren streben sie eine Produktionskapazität von bis zu vier Milliarden Dosen an.
"Wir arbeiten weiterhin mit Nachdruck daran, den globalen Impfstoffbedarf zu decken", sagte Vorstandschef Ugur Sahin. Das Vakzin stehe nun auch zusätzlichen Altersgruppen zur Verfügung. BioNTech bekräftigte zudem, dass bisher keine Daten auf die Notwendigkeit einer Version seines Impfstoffs gegen Varianten wie die hochansteckende Delta-Variante hindeuteten. BioNTech und Pfizer arbeiteten aber an der Entwicklung variantenspezifischer Impfstoffe.
Landeshauptstadt Mainz freut sich über Geldsegen
Der Erfolg des Corona-Impfstoffherstellers BioNTech beschert Mainz ein unverhofftes Milliardenplus - und damit ungeahnte Entwicklungsmöglichkeiten. Anstelle des geplanten Minus von 36 Millionen Euro werde die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt voraussichtlich zum Jahresende einen Überschuss in Höhe von 1,09 Milliarden Euro verzeichnen, kündigte Finanzdezernent Günter Beck (Grüne) am Dienstag in Mainz an. "Diese Entwicklung ist sensationell." Für 2022 sei ein Plus in Höhe von 490,8 Millionen Euro zu erwarten. Damit könne die Landeshauptstadt ihre Kassenkredite in Höhe von rund 634 Millionen Euro bezahlen und gelte bis Ende nächsten Jahres als schuldenfrei.
hb/tko (rtr,dpa)