Der Corona-Alltag: ein humorvoller Jahresrückblick
Mit nach wie vor hohen Infektionszahlen bietet die Corona-Pandemie nichts zum Lachen. Dennoch hat die Welt auch im Jahr 2020 ihren Humor nicht verloren.
Wertvolles Klopapier
Zu Beginn der Corona-Pandemie gab es Hamsterkäufe. Toilettenpapier wurde vorübergehend zum raren Gut und dadurch geradezu kostbar. Dies inspirierte einige, sich mit cleveren Ideen darüber lustig zu machen. Diese Bäckerei in Dortmund machte aus Marmorkuchen und Glasur zuckrige Klopapier-Kreationen und folgte damit dem Trend, Kuchen in Form von Alltagsobjekten zu zaubern.
Der Ellbogengruß
Zu Beginn der Pandemie, als direkter Kontakt als Hauptübertragungsweg galt und Mund-Nasen-Schutz Mangelware war, vermied man Körperkontakt. Begrüßungsrituale wie Küsschen, Umarmung und Handschlag wichen neuen Formen des Hallo-Sagens wie dem Fuß-Gruß, der Verbeugung oder der Hand auf dem Herzen. Diese Schachspieler wählten den Ellbogengruß - ohne dabei ihre Figuren vom Brett zu fegen.
Abendessen mit Bärenfamilie
Als Restaurants und Cafés nach dem Lockdown wieder öffneten, präsentierten einige von ihnen unerwartete Gäste: Plüsch-Teddys. Sie wurden an den Tischen platziert, um die Abstandsregeln besser einhalten zu können. Als die Lokale wieder schließen mussten, ließen viele Wirte die pelzigen Gäste einfach sitzen. So wie hier in einem Lokal im kroatischen Bjelovar - eine nette Geste in bitteren Zeiten.
Zoom-Memes
Millionen von Menschen im Home-Office: Da wurden Videokonferenzen zur täglichen Routine. Vom unfreiwillig eingeschalteten Mikrofon bis hin zur Präsentation der unaufgeräumten Wohnung vor Kollegen führte dies zu unerschöpflichem Comedy-Material. Einige Memes interpretierten Kunstwerke mit dem Blick durch die COVID-Linse neu, so wie diese Version von Leonardo da Vincis "Das letzte Abendmahl".
Corona-Bettgeschichten
Das ganze Jahr über kamen Bücher mit COVID-Inhalten heraus, darunter zahlreiche Parodien. Ein Beispiel: "Goodnight COVID-19", ein Remake des US-Kinderbuchklassikers "Goodnight Moon." Einfache Verse bilden darin die neue Alltagsrealität ab. Die Autorin will Eltern dabei helfen, mit ihren Kindern über die ungewohnte Situation zu sprechen - und so den Familienalltag erleichtern.
Der Elefant im Raum
Sie können sich den empfohlenen Corona-Mindestabstand einfach nicht merken? Dann denken Sie doch einfach an einen Baby-Elefanten! Das zumindest wurde in Österreich empfohlen: Wenn das kleine, große Säugetier zwischen Sie und Ihre Mitmenschen passt, dann haben Sie einen sicheren Abstand zu Ihren Mitmenschen. In Australien wird der Abstand übrigens in Kängurus gemessen.
Der Klang des Lockdowns
Als im Frühling weltweit das öffentliche Leben heruntergefahren wurde, waren plötzlich ganze Städte still. Um dieser gespenstischen Stimmung etwas entgegenzusetzen, machten viele Menschen am Fenster und auf ihren Balkonen Musik für andere - so wie dieser Mann aus Oakland in Kalifornien. Mancherorts machte sogar die Polizei mit und sang auf ihren Kontrollfahrten ein Ständchen.
Die Händewasch-Charts
Mehr als jemals zuvor wusch man sich 2020 die Hände, und wenn man ehrlich ist: Irgendwann konnte man das Lied "Happy Birthday" einfach nicht mehr hören; so lang wie der Song dauert, war die empfohlene Mindestdauer fürs Waschen. Gut, dass es alternative Songs gab. Besonders beliebt waren der Refrain von Dolly Partons "Jolene" und Medleys von Klassikern mit neuen, Corona-inspirierten Texten.
Lächeln gefällig?
Gesichtsmasken waren 2020 DAS Accessoire. Von der Künstlerin bis zur Luxusmarke bot jeder ein eigenes Modell an. Dass die Masken nicht das Ende aller zwischenmenschlichen Kommunikation bedeuten müssen, beweisen diese Designs. Obwohl die Maske Mund (und bitte auch Nase!) bedeckt, konnte man vorübergehenden Passanten so auch im Pandemie-Jahr ein Lächeln ins - zugegeben, maskierte - Gesicht zaubern.
Haaaatschi!
Ebenfalls mit Humor reagierte der berühmte Street-Art-Künstler Banksy auf die Pandemie: Anfang Dezember hinterließ er auf einer Hauswand im englischen Bristol das Bild einer alten Frau, die herzhaft niest. Dabei fliegen nicht nur ihr Gehstock, ihre Handtasche und die gefürchteten Aerosole durch die Luft: Das Gebiss der Frau verabschiedet sich gleich mit.