"Die Feder eines Greifs" schürt neue Lesesucht
23. September 2016Der "Drachenreiter" kehrt zurück. 19 Jahre nach dem Erscheinen ihres gleichnamigen Jugendbucherfolges erzählt Bestsellerautorin Cornelia Funke neue Abenteuer aus einer Welt, die dank hochintelligenter Homunkuli, mürrischer Koboldmädchen oder auch baukünstlerischer Fjord-Trolle und wild wuchernder Natur wie verzaubert erscheint. Die Hauptrolle spielen wieder einmal die Drachen. Sie sind gutartige Wesen, die ihre Kraft aus dem Licht des Mondes schöpfen und heilende Wirkungen auf andere Lebewesen ausüben. Durch die Ausbreitung des Menschen sind sie allerdings fast ausgestorben.
"Die Feder eines Greifs" erscheint an diesem Freitag (23.09.2016) im Hamburger Verlag Dressler, in der beachtlichen Anfangsauflage von 100.000 Exemplaren. Erneut geraten Fabelwesen in Bedrängnis. Die Pegasusse drohen auszusterben, jene geflügelten Pferde aus der griechischen Mythologie, die als Quell aller Weisheit und als Symbol der Dichtkunst gelten. Drei Fohlen hocken noch in ihren Eiern. Sie können dort nur rauswachsen, wenn die Schalen von der Sonnenfeder eines Greifs berührt werden.
Der Kampf um die rettende Feder
Diese Vögel leben im fernen Indonesien - und sind die größten Feinde der Drachen. Aber davon lassen sich Ben, der bei der Fabelwesenschützer-Familie Wiesengrund in Norwegen lebt, und sein geliebter Silberdrachen Lung nicht beirren. Flugs brechen sie samt dem Kobold Schwefelfell in den indonesischen Dschungel auf. Dort merkt der Junge bald, wie wichtig es ist, dass er und seine Freunde zusammenhalten, wenn sie den finalen Kampf um die Feder gewinnen wollen.
Schon im ersten Band der Drachenreiter-Geschichte ("Saum des Himmels") war es Lung und dem Waisenjungen Ben gelungen, einen besonders bösen Drachengegner zu vernichten - das Ungeheuer Nesselbrand. Und wie schon im ersten Band befeuert Funke die Action-Handlung auch jetzt mit skurrilen Ideen und vielen Figuren, bevor sie ihre 400-Seiten-Geschichte mit Gefühl und Humor würzt.
"Die deutsche Joanne K. Rowling"
Mit ihrer Tintenwelt-Trilogie und der Jugendbuchreihe "Die wilden Hühner" begeistert die 57-jährige Kinder- und Jugendbuchautorin seit Jahren ein internationales Millionenpublikum. Ihre Bücher wurden in 37 Sprachen übersetzt. "Cornelia Funke ist einfach eine unglaublich gute Erzählerin", konstatiert Maria Linsmann, Jugendliteraturexpertin an der Arbeitsstelle für Kinder-und Jugendmedienforschung der Uni Köln. "Als Pädagogin und Illustratorin verbindet sie ihr Wissen über Kinder mit literarischem Gespür und einer Idee von Bildern." Für Ines Dettmann, Leiterin des Jugendliteraturhauses Köln, ist Cornelia Funke die "deutsche Joanne K. Rowling" ("Harry Potter"). Funke vermische internationale Märchenmotive geschickt mit der Realität. "Ihre Phantasiefiguren erhalten so eine menschliche und reale Note." Das erleichtere Lesern die Indentifikation.
Auch mit ihrem neuen Fantasy-Roman "Die Feder eines Greifs" dürfte Cornelia Funke die Lese-Sucht ihrer jungen Fans schüren. Doch bei allem Fabelhaften hat sie auch ein ernsthaftes Anliegen. "Die Fabelwesen verkörpern für mich, was an dieser Welt phantastisch ist. Sie sind im Grunde Ausdruck dessen, was uns an ihr so verzaubert und was das Leben lebenswert macht." Der Erfolgsautorin geht es um den Schutz einer Lebensfülle, zu der Phantasie und Natur gehören. Sie möchte junge Leser zum tatkräftigen Einsatz für Tiere und Umwelt anstiften. "Ich hoffe, meine Geschichte bringt Kindern nicht nur die Natur näher, sondern gibt ihnen auch die Lust und den Mut, dafür zu kämpfen, und die Gewissheit, dass dieser Einsatz schon bei den Fröschen auf einer Wiese anfangen kann." Sie selbst engagiert sich bei mehreren Organisationen, unter anderem ist sie Botschafterin für die UN-Dekade "Biologische Vielfalt".