Der "Club 27"
Amy Winehouse, Kurt Cobain, Janis Joplin, Jim Morrison und viele mehr sind mit 27 Jahren gestorben. Alle waren Ikonen ihrer Zeit. Und leider Opfer ihrer kurzen Karrieren.
Never hear me when I cry at night
Bei Janis Joplin fing alles gleichzeitig an: Singen, Schnaps, Drogen und Karriere. Die Bands, die mit ihr spielten, schmückten sich mit ihrer außergewöhnlichen Blues-Röhre, für ein ungestörtes Partyleben gab es genügend Nachschub an Rauschmitteln. Joplin: "Auf der Bühne schlafe ich mit 25.000 Menschen - dann gehe ich allein nach Hause." Sie starb im Oktober 1970 an einer Überdosis Heroin.
Break on through to the other side
Jim Morrison war das Lebensgefühl der späten 1960er in Person. Der Kopf der Doors drückte aus, was viele nicht in Worte fassen konnten und lebte es ihnen vor, ungestüm, obzön, mit allen Konsequenzen, ohne Rücksicht auf seine Band, die er schließlich auch verlassen musste. Morrison zog sich nach Paris zurück, wo er im Juli 1971 in einer Badewanne an einem Herzstillstand starb.
I swear that I don't have a gun
Kurt Cobain brachte sich im April 1994 mit einer Schrotflinte um. Karriere, Drogen und ein kranker Magen waren stärker als seine Familie. Sein Tod markierte nicht nur das Ende von Nirvana, sondern auch das Ende der Grunge-Ära: Musik gegen Angepasstheit und die fröhliche bunte heile Welt des Techno in den 1990ern. Oben ist Cobain in einer Filmszene aus der Doku "Cobain: Montage of Heck".
I died a hundred times
Sie war ein Shootingstar - mit einer grandiosen Stimme, die Millionen Fans berührte. Sucht und Selbstzerstörung begleiteten ihre Karriere. Am 23. Juli 2011 starb Amy Winehouse an einer Alkoholvergiftung. Die Soulsängerin war ein beliebtes Opfer der Paparazzi: Wenn sie zugedröhnt von einer Bühne stolperte oder aus einem Club getorkelt kam, wurde nicht geholfen, sondern gnadenlos fotografiert.
You can't always get what you want
Brian Jones war Gründungsmitglied der Rolling Stones. Während der Rest der Band sich darauf beschränkte, das Image als Blues spielende Rotzlöffel zu pflegen und Partyexzesse nicht zur Hauptbeschäftigung zu machen, konsumierte Jones das komplette Angebot bewusstseinserweiternder Substanzen. Den Stones wurde das zuviel, sie warfen ihn raus. Jones ertrank im Juli 1969 in seinem Swimmingpool.
Purple haze, all in my brain
Jimi Hendrix, falsch verstandene Rock-Ikone, Idol der Drogengeneration, Symbol der Hippiebewegung, Gitarrengott. Seine Karriere dauerte nur vier Jahre - irgendwann klappte es zwischen ihm und seinen Leuten musikalisch nicht mehr. Frustriert zog er sich zurück, nahm Drogen. Eines morgens im September 1970 schluckte er neun Schlaftabletten, erbrach sich im Schlaf und erstickte.
Suicide is painless
Die Manic Street Preachers waren eine späte Antwort auf den Punk der 1970er: Grelle Shirts, Schminke, garstige Texte. Wenn jemand ihre Glaubwürdigkeit anzweifelte, ritzte sich Sänger Richey Edwards mit Messern die Haut auf - dass solche Auftritte Zeichen einer psychischen Erkrankung waren, erkannten wenige. Edwards verschwand im Februar 1995 spurlos - bis heute. Er war zu dem Zeitpunkt 27.
Mein Freund, der Baum, ist tot
Sie gehört nicht offiziell zum Club 27: Alexandra. Vielleicht, weil sie "nur" eine deutsche Schlagersängerin war. Oder auch, weil sie nicht an einer der "typischen" Rock'n'Roll-Krankheiten gestorben ist. Fakt aber ist, dass sie 27 Jahre alt war, als sie im Juli 1969 bei einem selbst verschuldeten Verkehrsunfall zu Tode kam.