Ciao Umberto Eco!
Ein Buch machte ihn weltberühmt. Doch Umberto Eco war nicht nur Autor, sondern auch Philosoph und Sprachwissenschaftler. Der Literatur-Nobelpreis blieb ihm jedoch versagt.
Europäischer Intellektueller
Der italienische Ministerpräsident Matteo Renzi bekundete nach Angaben der Nachrichtenagentur Ansa seine tiefe Trauer über den Tod Ecos. Er würdigte ihn als ein außergewöhnliches Beispiel eines europäischen Intellektuellen. Hier signiert Eco 2015 ein Buch in Paris.
Verbindung zu Deutschland
Gemeinsam mit seiner deutschen Frau Renate Range, mit der er mehr als ein halbes Jahrhundert verheiratet war und zwei Kinder hat, lebte Eco in seinem Heimatland Italien. Am Freitagabend starb er im Alter von 84 Jahren in seiner Wohnung in Mailand.
Heimat Italien
Geboren 1932 wuchs Eco als Sohn eines Buchhalters in der piemontesischen Kleinstadt Alessandria auf. Das Bild entstand im ligurischen Badeort Camogli.
Der Literaturnobelpreis fehlte
Der Schriftsteller, Kolumnist und Wissenschaftler wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. In Mainz wurde Eco 2014 mit dem Gutenberg-Preis geehrt. Auch das Bundesverdienstkreuz und den renommierten italienischen Strega-Preis erhielt Eco in den vergangenen Jahren. Was fehlte, war der Literaturnobelpreis.
Weltberühmt mit einem Buch
Sein Roman "Der Name der Rose" machte ihn vor drei Jahrzehnten schlagartig berühmt. Der Bestseller über die grausige Mordserie in einer Benediktinerabtei kam 1986 mit Sean Connery (Bild) in der Hauptrolle ins Kino und wurde ein Riesenerfolg. Einige der Filmszenen wurden im hessischen Kloster Eberbach gedreht.
Nicht nur Liebe zum Buch
Seine Privatbibliothek umfasste nach eigenen Schätzungen etwa 50.000 Bücher. Der Italiener machte sich aber auch als Philosoph und Sprachwissenschaftler einen Namen. Nach dem Studium der Philosophie und Literaturgeschichte wurde Eco 1971 Professor für Semiotik. Nach zahlreichen Gastprofessuren in aller Welt stellte er 2007 schließlich seine Lehrtätigkeit ein.