Christen verlassen Verfassungskommission
18. November 2012Die Entwicklung in den Gremium stelle "nicht sicher, dass die Verfassung einen nationalen Konsens finde oder die Identität Ägyptens widerspiegele", erklärte der Interimsleiter der koptischen Kirche, Bischof Pachomius. Die von ihm abgegebene Erklärung ist dabei eine gemeinsame Stellungnahme aller christlichen Konfessionen des Landes.
Wie die ägyptische Zeitung "Ahram Online" schreibt, betonte der Geistliche, die Kirchen stünden mit ihrer Missbilligung in einer Linie mit der Mehrheit der Ägypter. Welche Punkte des Verfassungsentwurfs die Kirchen konkret kritisieren, führte der Bischof allerdings nicht aus.
15 von 100
Von den einhundert Mitgliedern der Verfassungsversammlung sind 15 Christen. Vier von ihnen - zwei orthodoxe Kopten, ein Protestant und der koptisch-katholische Bischof Yohanna Qulta - wurden direkt von ihren Kirchen als Vertreter benannt.
Das Gremium arbeitet seit Juni unter Vorsitz des Richters Hossam al-Ghariani an dem Text, der die frühere Verfassung des Landes ersetzen soll. Sie war nach dem Sturz von Präsident Hosni Mubarak 2011 außer Kraft gesetzt worden.
Abgabetermin: Mitte Dezember
Laut al-Ghariani soll der Entwurf dem Volk zur Abstimmung vorgelegt werden und spätestens am 12. Dezember vorliegen. Eine im Oktober veröffentlichte Vorlage war auch international scharf kritisiert worden.
haz/kle (kna, afp)