Choupo-Moting rettet Punkt für Kamerun
28. November 2022
Der Kapitän traute dem Braten selbst nicht. Nachdem Eric Maxim Choupo-Moting nach einem Konter in der 66. Minute den Ball zum 3:3 ins Tor der Serben gedroschen hatte, schaute er zunächst zum Linienrichter. Abseits oder nicht? Die Fahne blieb unten, auch die Videoschiedsrichter griffen nicht ein. Und so durfte sich der Torjäger des FC Bayern München am Ende feiern lassen. Mit seinem Treffer rettete Choupo-Mouting für sein Team aus Kamerun in einem verrückten Fußballspiel noch einen Punkt und damit die - wenn auch relativ geringe - Chance, das Achtelfinale der WM in Katar zu erreichen.
Zunächst hatte Innenverteidiger Jean-Charles Castelletto Kamerun in Führung gebracht (29. Minute), dann drehten Strahinja Pavlovic (45.+1), Sergej Milinkovic-Savic (45.+3) und Aleksandar Mitrovic (53.) zunächst das Spiel. Serbien schien die Partie locker nach Hause spielen zu können. Doch Kamerun kam durch den Doppelschlag von Joker Vincent Aboubakar (64.) und schließlich Choupo-Moting zurück. Nach dem 3:3 (1:2) braucht das Team von Trainer Rigobert Song allerdings zum Abschluss der Gruppenphase einen Sieg gegen Turnier-Favorit Brasilien, um noch eine Chance auf das Achtelfinale zu haben. "Ich bin zufrieden, weil meine Spieler echten Kampfgeist gezeigt haben. Wir lagen mit zwei Toren hinten und sind zurückgekommen", sagte Song nach dem Abpfiff.
Erstes WM-Tor
Für Kapitän Choupo-Moting war der Treffer zum 3:3-Endstand das erste WM-Tor seiner Karriere. Schon 2010 und 2014 hatte der gebürtige Hamburger im Nationalteam Kameruns gestanden, getroffen hatte er aber nicht. Choupo-Moting war als Jugendspieler im Nachwuchszentrum des Hamburger SV ausgebildet worden. 2007 bestritt er als 18-Jähriger sein erstes Bundesligaspiel. Zunächst hatte er die Juniorenteams des Deutschen Fußball-Bunds durchlaufen. 2010 entschied sich Choupo-Moting dann für die Nationalmannschaft von Kamerun, dem Heimatland seines Vaters Just Moting.
Nach seiner Zeit beim HSV verdiente der Offensivspieler sein Geld bei den Bundesligisten FSV Mainz 05 und Schalke 04, beim englischen Klub Stoke City und beim französischen Serienmeister Paris St. Germain, eher er 2020 zum FC Bayern wechselte.
Aus dem Schatten Lewandowskis getreten
Dort war die Hierarchie im Sturmzentrum zunächst klar festgelegt: Weltfußballer Robert Lewandowski war die Nummer eins. Nur wenn der Pole verletzt war oder geschont werden sollte, übernahm Choupo-Moting seinen Platz. Seit dem Wechsel Lewandowskis zum FC Barcelona ist Choupo-Moting geradezu aufgelebt. Mit elf Treffern und drei Torvorlagen in 16 Pflichtspielen war der 33-Jährige bislang einer der stärksten Spieler der Münchener in dieser Saison.
Und jetzt hat es auch endlich mit seinem ersten WM-Treffer geklappt. Vielleicht kann er beim Gruppenfinale gegen die favorisierten Brasilianer nachlegen. Bei der WM 2014 stand Choupo-Moting schon einmal im letzten Spiel der Gruppenphase gegen Brasilien auf dem Platz. Damals verloren die Kameruner gegen die WM-Gastgeber mit 1:4 und mussten die Heimreise antreten.