Berühmte Sieger des CHIO in Aachen
Alle Siegerinnen und Sieger im Großen Preis von Aachen haben im Springreiten Bedeutendes geschafft. Einige stechen heraus - wegen ihrer Persönlichkeit, der Vielzahl ihrer Erfolge oder der Art und Weise ihres Sieges.
Hans Günter Winkler und Piero d'Inzeo
Hier reichen sich zwei Ausnahmereiter die Hände, die insgesamt sieben Siege beim Großen Preis von Aachen feiern dürfen: Hans Günter Winkler (l.) triumphiert dreimal (1954, 1957, 1969). Seinen zweiten Sieg erringt er auf dem Rücken der Wunderstute Halla. Der Italiener Piero D'Inzeo (r.) darf sogar viermal beim bedeutendsten Spring-Wettbewerb der Welt jubeln (1952, 1959, 1961, 1965).
Nick Skelton
Der Einzige, der wie D'Inzeo vier Große Preise in Aachen gewinnen kann, ist der Brite Nick Skelton. Bemerkenswert: Nach seinen ersten drei Erfolgen (1982, 1987, 1988) dauert es 25 Jahre bis zum vierten Titel. Dazwischen liegt ein Sturz im Jahr 2001, bei dem sich Skelton einen doppelten Bruch des obersten Halswirbels zuzieht. Gegen den Rat der Ärzte setzt er seine Karriere fort.
Fritz Thiedemann
Fritz Thiedemann ist neben Hans Günter Winkler Deutschlands bester Springreiter der Nachkriegszeit. Eng verbunden sind seine Erfolge mit seinem besten Pferd, Meteor, ursprünglich ein landwirtschaftliches Nutzpferd. 1955 triumphieren Thiedemann und Meteor gemeinsam beim Großen Preis. Mit anderen Pferden gelingen Thiedemann zwei weitere Erfolge in Aachen (1951 und 1953).
Alwin Schockemöhle
Ebenfalls auf drei verschiedenen Pferden reitet Alwin Schockemöhle zu seinen drei Siegen in Aachen (1962, 1968 und 1969). Schockemöhle ist nach seiner aktiven Zeit als Trainer tätig, unter anderem als Equipe-Chef der deutschen Springreiter. Mit Thomas Frühmann, Gert Wiltfang und Franke Sloothaak entdeckt und fördert er drei Reiter, die später ebenfalls den Großen Preis in Aachen gewinnen können.
Paul Schockemöhle
Alwin Schockemöhles jüngster Bruder Paul tritt 1974 in Aachen in dessen Fußstapfen. 1979 und 1984 folgen zwei weitere Titel beim Großen Preis. Den letzten Erfolg in Aachen feiert Paul Schockemöhle auf seinem Paradepferd Deister, wegen seiner vielen Erfolge auch "Der springende Geldschrank" genannt. Schockemöhle arbeitet heute erfolgreich als Züchter, Pferdehändler und Speditionsunternehmer.
Nelson Pessoa
Neben seinen beeindruckenden sieben Siegen beim Deutschen Derby in Hamburg gewinnt Nelson Pessoa auch zweimal den Großen Preis von Aachen. Er ist 1964 der erste Südamerikaner, dem dies gelingt. 1972 folgt der zweite Triumph. 1994 macht es Nelson Pessoas Sohn Rodrigo seinem Vater nach und trägt sich ebenfalls in die Siegerliste des Großen Preises von Aachen ein.
Ludger Beerbaum
Ludger Beerbaum, einer der erfolgreichsten deutschen Reiter, steht beim Großen Preis von Aachen dreimal ganz oben auf dem Siegertreppchen. Mit Goldfever gelingen ihm 2002 und 2003 zwei Siege in Folge. 1996 gewinnt er mit seinem besten Pferd, der Stute Ratina Z, die bis heute als eines der erfolgreichsten Springpferde aller Zeiten gilt.
Jean-Claude Van Geenberghe
Jean-Claude Van Geenberghe hat in den 90er Jahren seine große Zeit. 1993 und 1995 ist der Belgier in Aachen der Beste. Später wechselt Van Geenberghe die Nation und startet für die Ukraine. 2009 verstirbt er mit nur 46 Jahren während eines Reit-Events in Donezk auf ungeklärte Weise. Er steigt mit Herzschmerzen vom Pferd, bekommt ein Schmerzmittel und Ruhe verordnet und ist kurze Zeit später tot.
Janne Friederike Meyer
Janne Friederike Meyer ist 2011 erst die fünfte Frau, der ein Erfolg beim Großen Preis von Aachen gelingt. Allerdings reitet kein Reiter und keine Reiterin so spektakulär zum Sieg wie die damals 30-Jährige: Schon über dem letzten Sprung reißt Meyer siegesgewiss die Arme hoch und landet freihändig. Ihr Wallach Cellagon Lambrasco trägt sie im Galopp zu ihrem größten Sieg über die Ziellinie.
Scott Brash
Den Großen Preis von Aachen und den großen Jackpot einer Nobeluhren-Marke sichert sich Scott Brash beim CHIO 2015. Der Schotte setzt sich auf Hello Sanctos im Stechen mit knappem Vorsprung durch. Da er zuvor schon in Genf gewonnen hat, erhält er einen Bonus von 500.000 Euro. Später gewinnt er in Calgary auch die dritte Station des "Rolex Grand Slam" und ist um eine weitere Million Euro reicher.
Philipp Weishaupt
Mit ihm hat niemand gerechnet: 2016 düpiert Philipp Weishaupt die Konkurrenz, dabei ist er als 40. Reiter gerade noch in das Starterfeld beim Großen Preis hineingerutscht. Er muss als Erster starten, ist am Ende aber mit nur zwei Fehlern wegen Zeitüberschreitung der Beste. Doppeltes Glück für ihn, denn kurz vor dem Wettbewerb macht er seiner Verlobten einen Heiratsantrag, und sie sagt: "Ja!"
Marcus Ehning
"Es hat genau der Richtige gewonnen", mit diesem Satz kommentiert der für seinen trockenen Humor bekannte Marcus Ehning seinen Erfolg beim Großen Preis von Aachen 2018. Zuvor bei der Siegerehrung ist Ehning aber nicht ganz so cool. Schließlich ist es der zweite Titel für den 44-Jährigen, der 2006 auf der Stute Küchengirl schon einmal gewinnen konnte. 2023 gewinnt er auf Stargold ein drittes Mal.