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Politik

Chinesische Jets auf Koralleninsel gelandet

19. Mai 2018

Zum ersten Mal lässt Peking atomwaffentaugliche Kampfbomber auf den Paracel-Inseln niedergehen. Die liegen im südchinesischen Meer. Sie sind menschenleer, doch strategisch bedeutsam, womöglich lukrativ - und umstritten.

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China Flugzeug fliegt auf dem Südchinesischen Meer
H-6K-Bomber über dem südchinesischen Meer (Propagandabild der staatlichen chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua)Bild: picture-alliance/AP Photo/Xinhua/Liu Rui

China hat zum ersten Mal Kampfflugzeuge zu den umstrittenen Inseln im Südchinesischen Meer geschickt. Mehrere Kampfjets unterschiedlicher Typen seien auf einem Flugfeld gelandet, teilte die chinesische Luftwaffe mit. Darunter sei der für atomare Angriffe ausgerüstete Langstrecken-Kampfbomber H-6K. Die Flugzeuge hätten Start- und Landemanöver vorgenommen sowie Schießübungen für Ziele auf See.

"Ich glaube, das ist das erste Mal, dass ein Kampfbomber im Südchinesischen Meer gelandet ist", schrieb die China-Expertin Bonnieh Glaser vom Center for Strategic and International Studies (CSIS) im Kurzbotschaftendienst Twitter. Das Institut veröffentlichte auf seiner Website eine Analyse, derzufolge sich die Landebahn vermutlich auf der Insel Woody befindet. Sie ist der größte chinesische Stützpunkt auf den Paracel-Inseln, die Vietnam und Taiwan ebenfalls für sich reklamieren.

Raketenabwehrsysteme auf unbewohntem Terrain

Erst vor einigen Wochen hatte der US-Fernsehsender CNBC berichtet, China habe Raketenabwehrsysteme auf den umstrittenen Spratly-Inseln im Südchinesischen Meer installiert. Se liegen südöstlich der Parcel-Inseln. Die unbewohnte Inselgruppe wird auch von Vietnam und den Philippinen beansprucht. Die Regierung in Hanoi hatte das Vorgehen als Verletzung der Souveränität Vietnams verurteilt und Peking aufgefordert, die Raketen abzuziehen.

Südchinesisches Meer
Maritimes Paradies? Wohl eher eine politische Konfliktzone: die Spratly-Inseln im südchinesischen Meer (Archivbild)Bild: Getty Images/AFP/T. Aljibe

China streitet mit den Staaten der Region, darunter auch Malaysia und Brunei, um eine strategisch wichtige Gegend im Südchinesischen Meer. Die USA haben China vor einer Militarisierung der Region gewarnt, durch die wichtige Schifffahrtsrouten führen und wo sich bedeutende Öl- und Gasvorkommen befinden sollen. Peking schüttete dort in den vergangenen Jahren künstliche Inseln auf errichtete Militärstützpunkte.

jj/fab (afp, ap)