Chinas Raumtransporter auf dem Mond gelandet
1. Dezember 2020Das Landemodul der nach der chinesischen Mondgöttin "Chang'e 5" benannten Raumsonde setzte auf der Mondoberfläche auf, wie Chinas staatliche Nachrichtenagentur Xinhua und der Staatssender CCTV berichten. Ziel der Mission ist es, erstmals seit 44 Jahren wieder Gesteinsproben zur Erde zurückzubringen.
Sollte das gelingen, wäre China nach den USA und der Sowjetunion in den 60er und 70er Jahren die dritte Nation, der das gelungen ist. "Chang'e 5" war am 23. November vom Raumfahrtbahnhof in Wenchang auf der südchinesischen Insel Hainan gestartet. Eine größere Herausforderung als die Ankunft auf dem Mond, wo chinesische Sonden schon zweimal gelandet sind, ist der weitere Verlauf der Mission.
Die "Chang'e 5" besteht aus vier Modulen: dem Orbiter mit der Rückkehrkapsel sowie dem Lander mit der Aufstiegsstufe. Nachdem das Landegerät nun auf dem Mond angekommen ist, soll es mit einem Roboterarm Mondgestein einsammeln. Dazu sollen auch zwei Meter tiefe Bohrungen vorgenommen werden. Diese Aktion soll zwei Tage dauern. Danach steht die Rückreise an.
Geplant ist, rund zwei Kilogramm Material auf die Erde zurückzubringen. Forscher erhoffen sich von den Proben weiteren Aufschluss über die vulkanische Aktivität des Mondes.
"Chang'e 5" ist die zweite Mond-Mission der Chinesen innerhalb von zwei Jahren. Im Januar 2019 landete "Chang'e 4" auf der relativ unerforschten erdabgewandten Seite des Mondes. Es wurde ein Rover ausgesetzt, der weiter die Oberfläche erforscht. Mit "Chang'e 3" hatten die Chinesen 2013 eine Sonde auf der Vorderseite des Erdtrabanten gelandet.
uh/qu (dpa, afp, rtr)