Chinas Griff nach Europa, Teil 2
29. Dezember 2020Weltweit investiert China in Brücken, Häfen, Bahntrassen und Straßen. Mehrere hundert Milliarden Euro gibt der chinesische Staat für seinen Traum von der der Neuen Seidenstraße aus.
Gerade die osteuropäischen Länder und die Länder des Balkans sind interessiert an Krediten und Investitionen aus China, oft auf der Suche nach alternativen Geldquellen zur EU. Und für China ist die Region attraktiv wegen ihrer strategischen Bedeutung als Tor zum Westen.
Im bosnischen Tuzla etwa entsteht mit Hilfe der Chinesen ein neues Kohlekraftwerk. Daran scheiden sich die Geister: Die einen meinen, das neue Kraftwerk werde die Luftqualität verbessern, denn es verbreite viel weniger Emissionen als die alten Meiler. Andere können es nicht verstehen, warum der bosnische Staat sich auch die nächsten 40 Jahre an die Kohle bindet.
Serbien ist bei weitem der größte Rezipient chinesischer Fördergelder in der Region. Die Chinesen haben in eine alte Stahlfabrik und eine Mine investiert, eine Brücke über die Donau und eine Autobahn gebaut. Misstrauen aus der EU kommt aber vor allem durch Serbiens Zusammenarbeit mit Huawei. Im Rahmen von Chinas "Safe-City-Projekt" wurden an 800 Standtorten in ganz Belgrad Gesichtserkennungskameras installiert.
Das für Serbien wichtigste Projekt: eine Bahnstrecke zwischen Belgrad und Budapest. Hier will China beweisen, dass es in der Lage ist, EU-Standards zu erfüllen. Doch im EU-Land Ungarn, wo die Bahnstrecke enden soll, hat bisher kein Projekt mit den Chinesen begonnen. Dabei verpasst der ungarische Präsident Victor Orban keine Gelegenheit, zu betonen, wie wichtig ihm China als Partner ist und welche Vorteile die Neue Seidenstraße für Ungarn bringen kann.
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Teil 2:
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