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China will über Griechenland nach Europa

19. Juni 2014

China hat viel Geld, Griechenland braucht auch viel. Unter dieser Überschrift könnte man den Athen-Besuch von Chinas Premierminister zusammenfassen. Tatsächlich hat Peking gewaltige Devisenreserven und große Pläne.

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Hafen von Piräus, Griechenland
Bild: DW/J. Papadimitriou

"Wir werden zusammen mit Griechenland den Hafen von Piräus zum besten Hafen im Mittelmeer verwandeln», verspricht der chinesische Premierminister Li Keqiang. Der Athener Zeitung "Kathimerini" sagte Keqiang am Mittwoch zu Beginn eines zweitägigen Besuches in Griechenland, dass chinesische Firmen in großem Umfang in dem Euro-Krisenland investieren wollen. Für Athen kämen diese Pläne im "richtigen Moment", hieß es aus Regierungs- Kreisen, das Land brauche dringend Investitionen.

Laut griechischen Medienberichten plane Peking, beim Athener Großflughafen "Eleftherios Venizelos" einzusteigen. Vertreter chinesischer Firmen hätten für diesen Fall versprochen, Athen zum wichtigsten Knotenpunkt für Reisen chinesischer Touristen nach Europa zu machen. Nach dem möglichen Einstieg der chinesischen Unternehmen FPAM und Shenzen airport Group solle die Zahl der Reisenden binnen weniger Jahre von etwa zwölf Millionen (2013) auf mehr als 50 Millionen steigen. Am Frachthafen Piräus kontrolliert der chinesische Transportriese Cosco bereits seit 2008 etwa 70 Prozent der Anteile. Cosco wolle nun auch den Rest übernehmen, hieß es in übereinstimmenden Medienberichten.

Per Flugzeug, Schiff und Eisenbahn nach Europa

Zahlreiche chinesische Unternehmen wie die Elektronikfirmen Huawei und ZTE nutzen Piräus bereits als Drehscheibe für ihre Transporte nach Ost- und Südosteuropa. Auch andere Unternehmen wie Hewlett Packard und Sony wählten den den Hafen, um von dort mit der Eisenbahn Produkte nach Europa zu transportieren.

Ein weiterer Kooperationsbereich sind die griechischen Reedereien, die zurzeit eine Vielzahl von Schiffen in China bauen und dafür einen großen Teil der chinesischen Transporte bekommen. "Ich hoffe, dass wir unsere Kooperation im traditionsreichen Bereich Handelsschifffahrt verstärken können", sagte Chinas Premierminister dazu. Außerdem habe Peking, Informationen aus Athener Regierungskreisen zu Folge, Interesse am Bau eines Großflughafens auf Kreta geäußert.

dk/hf (dpa)