China stärkt Position in Afrika
25. März 2013China und das ostafrikanische Tansania wollen in Zukunft stärker zusammenarbeiten. Das wurde nach einem Treffen des neuen chinesischen Präsidenten Xi Jinping mit seinem tansanischen Amtskollegen Jakaya Kikwete in der tansanischen Wirtschaftsmetropole Dar es Salaam bekannt.
Beide Länder hätten insgesamt 16 Kooperationsabkommen unterzeichnet, unter anderem für den Landwirtschafts-, Energie- und Infrastruktursektor, berichtete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua.
Lob für China
Für Xi ist es die zweite Auslandsreise seit seinem Amtsantritt als Präsident der Volksrepublik China im März. Das Land hat seit Jahren große Wirtschaftsinteressen auf dem afrikanischen Kontinent, denn von dort bezieht die rasant wachsende chinesische Volkswirtschaft einen Großteil ihrer Rohstoffe.
Für die ehemalige deutsche Kolonie Tansania ist China inzwischen größter Handelspartner und zweitgrößter Investor, vor allem in den Bereichen Infrastruktur, Kohle, Stahl, Gold und Landwirtschaft. Insgesamt beträgt das Handelsvolumen zwischen China und den Ländern Afrikas rund 200 Milliarden US-Dollar (154 Milliarden Euro). Tansanias Präsident Kikwete lobte China als "verlässlichen Partner und Verbündeten afrikanischer Länder", Peking trete für eine "gerechte und ausgeglichene Weltwirtschaftsordnung" ein.
Zusammenarbeit mit Russland
Xi Jinping kam aus Moskau, wohin ihn seine erste Auslandsreise nach seiner Wahl Mitte März geführt hatte. Dort hatte sich Chinas Staats- und Parteichef für eine stärkere strategische Zusammenarbeit mit Russland auf der internationalen Bühne ausgesprochen.
Am Freitag hatten der russische Gasmonopolist Gazprom und der chinesische Energiekonzern CNPC im Beisein von Xi und Kremlchef Wladimir Putin eine Erklärung zum Bau einer neuen Pipeline und Lieferungen von russischem Öl und Gas an China unterzeichnet. Außerdem gaben die beiden Länder den ersten chinesischen Kauf schwerer Rüstungstechnologie aus Russland seit zehn Jahren bekannt.
Von Tansania aus will Xi nach Südafrika und in die Republik Kongo weiterreisen. Im südafrikanischen Durban will Xi am so genannten BRICS-Gipfel teilnehmen, einem Wirtschaftsgipfel Brasiliens, Russlands, Indiens, Chinas und Südafrikas. Ganz oben auf der Tagesordnung steht die Gründung einer eigenen Entwicklungsbank. Die BRICS-Länder wollen sich damit von der Dominanz der USA, Japans und Europas in Weltbank und Internationalem Währungsfonds emanzipieren.
jwr/bea (dpa, afp, ap)