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China investiert immer mehr in Europa

16. April 2013

Die derzeitige Schwächephase Europas ist für Investoren aus China offenbar eine günstige Gelegenheit, in großem Stil auf dem alten Kontinent einzusteigen. Hinter der Expansion stehen vor allem Staatsfonds.

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ILLUSTRATION - Ein Euroschein steckt am Montag (19.09.2011) mit zwei chinesischen Stäbchen in einer Wiese in Hamburg. China will Europa und den USA in der Krise mit neuen Investitionen zu Hilfe kommen. Foto: Daniel Bockwoldt dpa/lno
China Investitionen in Deutschland SymbolbildBild: picture-alliance/dpa

China investiert nach Berichten deutscher Medien so viel wie nie zuvor in europäische Unternehmen. Nach einer bislang unveröffentlichten Studie der Hongkonger Private-Equity-Firma A Capital, aus denen "Die Welt" und "Spiegel Online" zitieren, stiegen die Investitionen im vergangenen Jahr gegenüber 2011 um ein Fünftel auf 12,6 Milliarden Dollar. Damit ging jeder dritte Dollar, den China im Ausland investiert, nach Europa. Das sei mehr als die Investments, die in Nordamerika und Asien getätigt wurden. 86 Prozent der Gelder flossen der Studie zufolge in die Bereiche Industrie und Dienstleistungen.

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Auch deutsche Firmen beliebt

Die chinesischen Investoren - dahinter verbergen sich oft Staatsfonds - sind dabei nicht unbedingt an der Mehrheit interessiert. Bei über der Hälfte der Transaktionen wurden nur Minderheitsanteile erworben. So war der Staatsfonds CIC im vergangenen Jahr mit einem Anteil von zehn Prozent beim Betreiber des zweitgrößten europäischen Flughafens, London-Heathrow, eingestiegen.

Sieben Prozent waren es beim französischen Satellitenbetreiber Eutelsat. In Deutschland sorgten chinesische Firmen für Aufsehen, als sie in Vorzeigeunternehmen wie dem Betonpumpenhersteller Putzmeister, dem Gabelstaplerhersteller Kion oder dem Computerhersteller Medion einstiegen.

Anderswo Zurückhaltung

Dass die Chinesen sich stärker in Europa engagieren, liegt zum einen an der strategischen Ausrichtung. Chinas Führung hat im aktuellen Fünfjahresplan dem Ausbau von Schlüsselbranchen wie dem Maschinenbau oder der Autoproduktion höchste Priorität eingeräumt. Zudem sind andere Wirtschaftsräume wie beispielsweise die USA restriktiver, wenn Investoren aus China anklopfen - zum Teil aus Gründen der nationalen Sicherheit. So wurde im vergangenen Herbst die geplante Übernahme des Flugzeugbauers Hawker Beechcraft durch eine chinesische Firma vom zuständigen Ausschuss der US-Regierung verhindert.

hb/iw (rtr, Spiegel Online, Die Welt)