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China-Geschäft wird schwieriger

29. November 2016

Jedes dritte der deutschen Unternehmen fühlt sich in China nicht mehr so recht wohl. Weniger Gewinne und größere Probleme auf der anderen Seite, lassen die deutsche Wirtschaft bei neuen Investitionen vorsichtiger werden.

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Symbolbild Deutschland China Flaggen
Bild: picture-alliance/dpa

Deutsche Unternehmen zeigen "spürbare Zurückhaltung" beim Ausbau ihres China-Geschäfts. Die wirtschaftliche Situation im Reich der Mitte wird als "eine der schwierigsten innerhalb der letzten Jahre" bewertet, wie der Präsident der deutschen Handelskammer (AHK) in China, Lothar Herrmann, in Peking bei der Vorlage der jährlichen Umfrage zum Geschäftsklima sagte. Für nächstes Jahr sind sie gleichwohl wieder optimistischer.

Aktuell rechnet allerdings jedes vierte Unternehmen mit Gewinnrückgängen. Besonders betroffen ist der deutsche Maschinenbau. Die Investitionsabsichten in China sind laut Umfrage auf den niedrigsten Stand seit drei Jahren gesunken. Der Anteil der Unternehmen, die in diesem Jahr noch Investitionen und Personal ausgebaut haben, ist auf dem niedrigsten Stand seit 2012.

Wo die Probleme liegen

Ein Drittel der deutschen Unternehmen gibt an, sich in China weniger willkommen zu fühlen. Unter den Firmen, die bereits seit mehr als zehn Jahren in China tätig sind, steigt der Prozentsatz sogar auf 42 Prozent. An der Umfrage im September haben sich 426 deutsche Unternehmen beteiligt, davon ein großer Teil aus dem Maschinenbau, der Autoindustrie und dem Dienstleistungsbereich.

Die Antworten zeigen, dass die Geschäfte in China schwieriger werden. Steigende Personalkosten, der Mangel an qualifiziertem Personal sowie das langsamere Wachstum der zweitgrößten Volkswirtschaft machen den Unternehmen zu schaffen. Auch die Konkurrenz durch chinesische Unternehmen wird schärfer. Unzureichende Rechtssicherheit und unklare rechtliche Rahmenbedingungen entwickeln sich stärker zu Hürden für Unternehmen.

Von Reformen nicht viel erwartet

Die Zahl der Beschwerden und Hilfegesuche deutscher Unternehmen bei der Botschaft in Peking sei schon im letzten Jahr "stetig gestiegen", aber in diesem Jahr "steil nach oben gegangen", berichtete Botschafter Michael Clauß bei der Vorlage der AHK-Umfrage. Beklagt werden demnach vor allem Diskriminierung durch wachsenden lokalen Protektionismus oder ökonomischen Nationalismus. Beschränkungen des Internets und seine langsame Geschwindigkeit sowie mangelnder Schutz geistigen Eigentums beeinflussen die Geschäfte ebenfalls negativ, wie aus der Umfrage hervorgeht.

Auch erwartet nur weniger als die Hälfte der Unternehmen noch, dass von den groß angekündigten, aber zögerlich umgesetzten Wirtschaftsreformen in China positive Impulse auf das Investitionsklima ausgehen werden.

iw/se (dpa)