China kritisiert "Kampagne" der USA
26. Juli 2021Die Beziehungen zwischen Washington und Peking befänden sich "in einer Sackgasse", sagte der chinesische Vize-Außenminister Xie Feng laut einer Mitteilung seines Ministeriums während eines Besuchs von US-Vize-Außenministerin Wendy Sherman in der nordchinesischen Stadt Tianjin. Er forderte die USA dazu auf, ihre Politik der "Dämonisierung" und Stimmungsmache gegen die Volksrepublik zu beenden. Es scheine, dass eine Kampagne im Gange sei, um China zu Fall zu bringen.
China sei in den Köpfen der Amerikaner zu einem "imaginären Feind" geworden. Die Hoffnung könnte sein, dass die USA durch die "Dämonisierung" der Volksrepublik von ihren eigenen strukturellen Problemen ablenken wollen, so Xie Feng weiter. Die Beziehungen beider Staaten befänden sich in "ernsthaften Schwierigkeiten".
Ranghoher US-Besuch außerhalb Pekings
Mit Sherman besucht die bisher ranghöchste Vertreterin der US-Regierung von Präsident Joe Biden die Volksrepublik. Das US-Außenministerium hatte in der vergangenen Woche erklärt, dass Sherman während ihres Aufenthalts Konfliktthemen ansprechen wolle. Vermieden werden solle aber, dass die Beziehungen zu China in einen "Konflikt" mündeten. Gedeutet wird der Besuch weithin auch als Vorbereitung eines möglichen Gipfeltreffens zwischen Biden und seinem chinesischen Kollegen Xi Jinping.
Als Vorsichtsmaßnahme wegen der Pandemie werden die Gespräche nicht in Peking, sondern in der 130 Kilometer von der Hauptstadt entfernten Stadt Tianjin geführt. Während ihres zweitägigen Aufenthalts will die Diplomatin neben Vize-Außenminister Xie auch den chinesischen Außenminister Wang Yi treffen.
Die Beziehungen zwischen Peking und Washington sind äußerst angespannt. Die USA werfen China unter anderem die Unterdrückung der Uiguren und anderer muslimischer Minderheiten in der chinesischen Provinz Xinjiang vor. Für neue Spannungen zwischen beiden Ländern sorgte zuletzt der Vorwurf der USA, China sei für einen großangelegten Hackerangriff auf das US-Softwareunternehmen Microsoft verantwortlich. Peking weist die Anschuldigungen als politisch motiviert und "fingiert" zurück.
bri/ml (dpa, afp)