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Chefin der US-Bundesverwaltung geht

10. Juli 2015

Der Druck wurde schließlich doch zu groß. Katherine Archuleta räumt ihren Schreibtisch. In ihrer Behörde kamen Hacker an persönliche Daten von rund 25 Millionen US-Bürgern.

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Katherine Archuleta (Foto: Reuters)
Bild: Reuters/J. Ernst

Nachdem bekannt wurde, dass die Cyberkriminellen zwei mal zugegriffen hatten, blieb der Direktorin der US-amerikanischen Bundesverwaltung (OPM), Katherine Archuleta (Artikelbild), nichts anderes übrig, als zurückzutreten. US-Präsident Barack Obama und mehrere Senatoren und Abgeordnete lobten diesen Schritt.

Obamas sagte laut seinem Sprecher, die Behörde benötige dringend eine neue Führung, die für Cybersicherheit sorge. Bis ein Nachfolger für die seit rund einem Jahr amtierende Direktorin bestimmt ist, soll Beth Cobert, Vize-Direktorin für Management bei der Bundesverwaltung, diese protokollarisch leiten.

Größter Hackerangriff

Noch am Donnerstag hatte Archuleta - trotz Rücktrittsforderungen - ihre Arbeit verteidigt. Zu diesem Zeitpunkt war nur von einer Cyberattacke die Rede und von rund vier Millionen gestohlenen Datensätze. Doch kurz darauf wurde bekannt, dass die Hacker weitere 21 Millionen US-Bürger ausgespäht hatten, deren Daten das OPM verwaltet.

Die Bundesverwaltung gab bekannt, die Ermittler seien bei der Untersuchung des ersten Angriffs Anfang Juni dahinter gekommen, dass es eine zweite, weitaus größere Attacke gegeben habe. Demnach war die erste Cyberattacke bereits im Mai 2014 gestartet worden. Es ist der bislang größte Hackerangriff auf das Computernetzwerk der amerikanischen Regierung.

Adressen und Fingerabdrücke

Das OPM ist unter anderem für Sicherheitsüberprüfungen und die Vergabe von Zugangsberechtigungen zuständig. Zu den Ausgespähten zählen daher vor allem Regierungsangestellte, zivile Auftragnehmer sowie deren Familien, Verwandte und Freunde. Die Hacker griffen auf deren Adressen, Sozialversicherungsnummern, Geburts-, Telefon- und Gesundheitsdaten zu, sowie teils auch auf Fingerabdrücke.

Den neuen Angaben zufolge sind nicht nur aktive und ehemalige Regierungsmitarbeiter betroffen, sondern auch Millionen Menschen, die sich auf eine Stelle bei der Regierung beworben hatten. Jeder, der seit dem Jahr 2000 eine Sicherheitsüberprüfung durchlaufen habe, sei "höchstwahrscheinlich" Opfer des Datenlecks geworden, erklärte die Behörde.

China erbost

US-Ermittler gehen davon aus, dass eine chinesische Gruppe hinter den Angriffen auf die Bundesverwaltung steckt. Sie soll sich in den vergangenen drei Jahren bereits Zugriff auf Dateien in mehreren US-Behörden und Unternehmen militärischer Vertragspartner verschafft haben.

In welcher Beziehung die Hacker zu Chinas Regierung stehen, ist unbekannt. Doch die Ermittler glauben, dass die Chronologie der Attacken zu den wirtschaftlichen und strategischen Zielen Pekings passe. China hat die Vorwürfe als "grundlose Anschuldigungen" zurückgewiesen und verärgert reagiert.

nem/haz (afp, dpa, rtr)